Vorsicht bei Kapital-Lebensversicherungen!

6 Punkte zum kritischen Durchleuchten Ihres Lebensversicherungsvertrages


Jüngst trafen sich die Verbraucherorganisationen mit der Versicherungsaufsichtsbehörde Ivass um über Lebensversicherungsprodukte und die damit verbundenen Probleme zu sprechen. Wie auch hier in Südtirol gibt es italienweit sehr viele Probleme bei diesen Versicherungsprodukten.

Die Verträge sind oft sehr komplex und die VerbraucherInnen haben große Schwierigkeiten zu verstehen, was genau unterzeichnet wurde. Es handelt sich nicht nur um Verträge, bei denen das finanzielle Risiko komplett von den Versicherten zu tragen ist, obwohl ihnen dies nicht bewusst ist, sondern auch um Verträge, die aufgrund der hohen Kosten kaum Gewinne einfahren können.

Angesichts der stetig wachsenden Problematik wurden 6 Punkte erarbeitet, mit denen die VerbraucherInnen die Verträge kritisch durchleuchten können, um zu verstehen, ob sie möglicherweise einem schlechten Produkt bzw. einer unseriösen Beratung zum Opfer gefallen sind.
 

Folgende Aspekte sind kritisch zu durchleuchten:


Muss ich mir den ganzen Papierstapel an vor-vertraglichen Informationen wirklich durchlesen?

Die VerbraucherInnen sollte sich die Zeit nehmen, die gesamten Vertragsunterlagen zu lesen und diese versuchen zu verstehen, damit die Mechanismen des Vertrages klar werden. Zu umfangreiche Vertragsbedingungen könnten die zu tragenden Risiken sowie hohe Kosten verstecken.


Kann ich es mir leisten, finanzielle Risiken einzugehen?

Die VerbraucherInnen sollten gut abwägen, welche Risiken sie bereit sind einzugehen. Bei so genannten „Unit Linked Versicherungen“ wird das Kapital nicht von der Gesellschaft garantiert, und das Risiko tragen die VerbraucherInnen selbst.


Was kostet mich meine Lebensversicherung?

In den Informationsunterlagen muss eine Prozentangabe zu den durchschnittlichen Jahreskosten zu finden sein. Damit die Anlage Gewinne verzeichnen kann, muss die jährliche Rendite höher als der angegebene Kostensatz sein.


Welche Sicherheit geben mir diese Worte?

In den Vertragsunterlagen lassen sich Ausdrücke wie „capitale protetto“, „protezione fino al 90%“ usw. finden: diese Ausdrücke bedeuten aber nicht unbedingt, dass die Versicherung eine Garantie für die investierten Summen gibt.


Braucht es all diese Fragen zu meiner Person?

Um zu gewährleisten, dass das Produkt den Anforderungen der VerbraucherInnen entspricht, muss der Vermittler Fragen stellen, aufgrund derer er das Risikoprofil festlegen muss. Der Fragebogen sollte nicht vom Vermittler vor-ausgefüllt werden, und keinesfalls sollte die Unterschrift unter dem Absatz „will keine Informationen diesbezüglich geben“ gesetzt werden, denn auf diese Weise zieht sich der Vermittler im Falle eines unangemessen Produktes aus der Verantwortung.


Wo befindet sich mein Kapital?

Die VerbraucherInnen sollten darauf achten, ob der Vertrag Mechanismen der Kapitalverschiebung vorsieht, welche von der Gesellschaft vorgenommen werden können (in garantierte Linien oder eben nicht). Wenn ja, sollte er sich genauestens darüber informieren lassen, was dies für Folgen mit sich bringt.

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