Essen, Trinken und Genuss – hätten Sie's gewusst?
Wasser in die Karaffe füllen, durch den Filter abfließen lassen und danach das gefilterte Wasser trinken: spezielle Wasserfilterkaraffen werden zum Filtern von Leitungswasser verwendet. Laut den Angaben der Hersteller werden dadurch Mineralien wie Magnesium und Calcium sowie auch geschmacksstörende Stoffe wie Chlor entfernt und der Wasserhärtegrad reduziert.
Die verschiedenen Karaffen im Handel unterscheiden sich in der Füllmenge und der Art des Filters. Aktivkohlefilter wirken wenig selektiv, wodurch sie auch für den Menschen nützliche Mineralien zurückhalten. Ionenaustauschfilter aus Harz wirken selektiver: unerwünschte Ionen werden herausgefiltert und durch harmlose ersetzt. Keime lassen sich durch beide Arten von Filter übrigens nicht entfernen. Soweit die Theorie.
Tests der Stiftung Warentest und des Norddeutschen Rundfunks zeigten 2015 bzw. 2018, dass die Wasserfilterkaraffen in der Praxis nicht immer so gut funktionieren. Schlimmer noch: die Wasserproben sind nach der Filtration mit mehr Keimen belastet als zuvor. Die Filter sind ein optimaler Nährboden für Keime – auch für gefährliche Keime –, wenn sie länger nicht benutzt werden oder das Wasser zu lange in der Karaffe steht.
„Wasserfilterkaraffen sind meist nicht notwendig und somit überflüssig“, so das Resümee von Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Leitungswasser frisch aus dem Hahn ist häufig sicherer als solches aus einer Wasserfilterkaraffe und zudem unschlagbar günstig.“ Wer dennoch eine Wasserfilterkaraffe verwendet, sollte diese unbedingt gut warten. Das gefilterte Wasser darf nicht zu lange in der Karaffe stehen und soll innerhalb von 24 Stunden getrunken werden. Der Filter (Kartusche) muss regelmäßig gereinigt und monatlich ausgetauscht werden. Bei Nichtgebrauch wird der Filter am besten im Kühlschrank aufbewahrt.