Was beim Onlinekauf unbedingt zu beachten ist
In Coronazeiten werden wohl noch mehr VerbraucherInnen auf die Angebote zum Black Friday (27. November) und Cyber Monday (30. November) zurückgreifen. Doch gerade beim Internetkauf kann einiges schiefgehen.
Aufgrund der hohen Coronazahlen sind die Geschäfte vor Ort bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Auch deshalb werden in diesem Herbst noch mehr VerbraucherInnen den Black Friday bzw. Cyber Monday zum online shoppen nutzen. Denn tatsächlich lässt sich am Black Friday und Cyber Monday einiges an Geld sparen.
„Dabei sollten die VerbraucherInnen jedoch weder jegliche Vorsicht über Bord werfen, noch das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität gänzlich außer Acht lassen“, mahnt Isolde Brunner, E-Commerce-Expertin im Europäischen Verbraucherzentrum Italien. „In den Städten und Dörfern bieten zahlreiche Händler Lieferungen nach Hause an. Wenn VerbraucherInnen lokal kaufen, unterstützen sie in dieser Krisenzeit damit nicht nur die lokalen Anbieter, sie tun auch der Umwelt etwas Gutes”, erklärt Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol.
„Bereits seit Jahren mahnen wir zu mehr Vorsicht bei Online-Käufen, denn die Betrüger im Netz erfinden ständig neue Fallen. Die Zahlen unserer Beratungstätigkeit in diesem Bereich zeigen aber, dass es immer noch Informationsbedarf gibt“, berichtet Isolde Brunner vom EVZ.
Damit VerbraucherInnen beim Onlinekauf nicht baden gehen, sollten sie folgende Tipps des EVZ vor bzw. nach dem Kauf berücksichtigen:
Vor dem Kauf:
- Überprüfen Sie die Internetseite: Ist ein Impressum vorhanden? Enthalten die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ausreichend Informationen?
- Vergleichen Sie die Preise: Vorsicht bei allzu günstigen Angeboten!
- Lassen Sie keinen Kaufdruck aufkommen.
- Wählen Sie eine möglichst sichere Zahlungsmethode wie z. B. die Kreditkarte oder Paypal. Vor Banküberweisungen ist abzuraten.
- Lesen Sie Online-Bewertungen.
- Konsultieren Sie die Internetseite des österreichischen Internetombudsmanns https://www.watchlist-internet.at/: Dort finden Sie eine lange Liste zu betrügerischen Online-Shops (https://www.watchlist-internet.at/liste-online-shops/).
Nach dem Kauf:
- Überprüfen Sie die gelieferte Ware sofort. Reklamieren Sie bei Problemen umgehend schriftlich beim Händler.
- Dokumentieren Sie Schäden mit Fotos und Videos.
- Vergessen Sie nicht, dass Sie ein Rücktrittsrecht haben.
Detaillierte Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.euroconsumatori.org/de/81928.
Ist bei Ihrem Online-Kauf etwas schiefgegangen, können Sie sich kostenlos an das Europäische Verbraucherzentrum in Bozen wenden: E-Mail: info@euroconsumatori.org, Tel. 0471 980939.
Das Europäische Verbraucherzentrum Italien ist auch die nationale Kontaktstelle der ODR-Plattform: Es handelt sich um eine interaktive Webseite, die in allen EU-Sprachen verfügbar ist, und die den Verbrauchern von der EU als Instrument zur Beilegung von Streitigkeiten bei Online-Käufen in Italien oder anderen EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt wird. Dieses für die Verbraucher völlig kostenlose Instrument soll die Verbraucher dazu ermutigen, ihre Rechte gegenüber Händlern zu kennen und durchzusetzen, indem es eine gütliche und damit außergerichtliche Beilegung der Streitigkeiten fördert, die Kosten eliminiert und die Dauer im Vergleich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung verkürzt.
Zudem besteht die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens mit dem von der Verbraucherzentrale (VZS) eingerichteten Schlichtungsorgan Onlineschlichter.it. Besuchen Sie das Portal www.onlineschlichter.it, um das kostenlose Online-Schlichtungsverfahren zur außergerichtlichen Beilegung von Verbraucherstreitigkeiten aus dem Online-Kauf von Waren und Dienstleistungen zu nutzen.
Testen Sie Ihre Kenntnisse zum sicheren Online-Shopping
Im Rahmen der Kampagne zum 15-jährigen Bestehen des Netzwerks der Europäischen Verbraucherzentren ECC-Net hat das EVZ Litauen für VerbraucherInnen ein Online-Quiz (https://brandedshoesoutlet.eu/) (dieses ist neben englisch auch in italienischer Sprache verfügbar) produziert. Mit diesem können Sie Ihre Kenntnisse zum sicheren Online-Shopping testen.
„In unserer täglichen Beratungstätigkeit bekommen wir des öfteren auch Anfragen von Firmen“, erklärt Monika Nardo vom EVZ, „denn auch die Händler selbst, vor allem wenn sie zum ersten Mal online verkaufen, sind nicht immer ausreichend über ihre Rechte und Pflichten informiert.“ Die Kollegen aus Litauen und Lettland haben sich auch hierfür etwas einfallen lassen und ein englischsprachiges Video (https://files.fm/u/d96eav75#/view/w97aqgkb) für Unternehmen entwickelt, die einen Online-Shop aufbauen möchten.