Online-Autoversicherungen: Betrügerische Internetseiten lauern

VZS: Register helfen, nicht in die Falle zu tappen

 

Betrugs-Internetseiten sind im Versicherungsbereich mittlerweile ein großes Problem geworden: speziell im Bereich der Online-Autoversicherungen herrscht ein wahrer Wildwuchs an betrügerischen Webauftritten. Seit 2013 hat die Versicherungsaufsichtsbehörde IVASS mehr als 870 (!!) Betrugsseiten ausfindig machen können. Auch in Südtirol werden diese Seiten zunehmend zum Problem.

Man spricht hier von Internetseiten oder Schaltungen in den sozialen Netzwerken (Facebook, usw.), über welche gefälschte Kfz-Haftpflichtversicherungen angeboten werden. Die Seiten locken mit äußerst günstigen Angeboten. Verbraucher:innen tappen leider häufig in die Falle, da die Internetseiten sehr professionell wirken. Auch sind die gewählten Namen jenen ähnlich, die aus der Werbung bekannt sind, oder sie klingen annähernd wie jene von renommierten Versicherungsgesellschaften.

Der „Vertrags-Abschluss“ erfolgt online, und – wie bei einer echten Transaktion – erhalten die Verbraucher:innen nach erfolgter Überweisung der Prämie die angeblichen Versicherungspapiere. Spätestens bei der ersten Verkehrskontrolle oder einem Verkehrsunfall erfahren die Verbraucher:innen dann aber, dass sie über keinen gültigen Versicherungsschutz verfügen und Betrügern auf den Leim gegangen sind.

Dabei riskieren Autolenker:innen bei fehlendem Versicherungsschutz hohe Verwaltungsstrafen (von € 866 bis € 3.464) sowie die Beschlagnahme ihres Fahrzeugs. Noch kostspieliger wird es, wenn es zu einem verschuldeten Verkehrsunfall kommt. Der entstandene Sach- und Personenschaden muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Die Geschädigten erhalten die Schadenssumme zwar vom sogenannten „Fondo Vittime della Strada“ ausbezahlt, dieser allerdings holt sich das Geld über das Regressrecht von den Unfallverursacher:innen wieder zurück.

Die Versicherungsaufsichtsbehörde warnt seit langem vor diesen Betrugsseiten und publiziert regelmäßig die entsprechenden Listen: Mittlerweile gibt es dazu ein Dokument mit 62 Seiten, auf denen ca. 870 Betrugs-Internetseiten aufscheinen. Allein im letzten Jahr hat Ivass über 219 Betrugsseiten aufgedeckt, und am 5. August wurden weitere 14 Seiten aufgezeigt.

Um nicht in eine dieser Fallen zu tappen, können Verbraucher:innen über die offiziellen Register der zugelassenen Versicherungen überprüfen, ob es sich beim Angebot um eine Versicherungsgesellschaft handelt, die in Italien Kfz-Haftpflichtversicherungen anbieten darf.

Die Gesellschaften des „elenco imprese italiane“ und „elenco imprese estere“ sind unter folgender Internetseite einsehbar:
https://www.ivass.it/operatori/imprese/elenchi/index.html

Weiters empfiehlt die Versicherungsaufsichtsbehörde Ivass, den Namen der Versicherungsgesellschaft in eine Internet-Suchmaschine einzugeben und zu überprüfen, ob die aufscheinenden Kontaktdaten (Adresse, PEC-Mail, Telefonnummern) mit jenen des Angebots übereinstimmen. Sollte dies nicht der Fall sein, handelt es sich dabei vermutlich um ein „gefaktes“ Angebot. Prinzipiell steht einem online Autoversicherungs-Abschluss nach sorgfältiger Prüfung nichts im Wege.

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