Verbrauchertelegramm Oktober 2006

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Oktober-Ausgabe Nr. 58

 

Bahnhof pro Pendler

Der Vorstand der Verbraucherzentrale Südtirol hat sich in einer Stellungnahme einstimmig dafür ausgesprochen, den Bozner Bahnhof dort zu belassen wo er seit jeher ist, nämlich im Zentrum der Stadt, leicht zugänglich und erreichbar für die Hundertschaften von PendlerInnen, die ihn täglich nutzen. Das Wohl der Allgemeinheit darf nicht auf dem Altar privater Spekulanten geopfert werden.
 

Planspiel Börse

In einem Offenen Brief an die zuständigen Landesräte sowie an die drei Schulamtsleiter zeigt sich die VZS besorgt darüber, dass diese mit der Südtiroler Sparkasse die Durchführung eines "Planspiels Börse" für alle Südtiroler Oberschulen vereinbart haben. Die Schule sollte junge Menschen zum sorgsamen Umgang mit Geld anleiten, sie vor Geldvernichtung warnen und sie über die menschenverachtenden Mechanismen der Geldwirtschaft informieren, so die VZS. Börsenspiele sind das glatte Gegenteil davon.
 

Lernziel: Geldvernichtung

Die Verbraucherschützer warnen die Südtiroler Schulen davor, internationale Konzerne, wie es Banken, Versicherungen und andere Dienstleistungsunternehmen sind, durch die Hintertür in die Schulen zu lassen. Die VZS fordert eine Grundsatzdiskussion zwischen Politik, Schulämtern und Elternvertretern, damit die Südtiroler Schule um auf den zu erwartenden Ansturm auf die jungen KonsumentInnen in den Schulen vorbereitet ist.
 

Bahn ohne Fundbüro

In den Zügen, die auf Südtirols Gleisen zirkulieren, etwas zu vergessen und zu versuchen, es wiederzubekommen, bedeutet einen fast aussichtslosen Spießrutenlauf. So gibt es etwa am Bahnhof Bozen kein Fundbüro mehr, welches Hilfestellung leisten könnte. Diesen Missstand abzustellen fordert die VZS in einem Offenen Brief an den zuständigen Landesrat.
 

Stevia statt Zucker

Es gibt Alternativen zum weißen Zucker: zum Beispiel Stevia. Der Extrakt aus der tropischen Pflanze ist 300 mal so süß wie Zucker und hat keine Kalorien. Um die Zulassung dieser alten Kulturpflanze als Lebensmittel wirbt die Verbraucherzentrale zusammen mit der Kräuterexperten, Gärtnern und Lebensmittelverarbeitern. Die EU-Kommmission hat die Zulassung bisher vereitelt.
 

Sparpartys anfordern

Sparpartys sind Spartreffen, bei denen sich mehrere Familien und Einzelpersonen mit dem richtigen Umgang mit Geld beschäftigen und von SparberaterInnen Tipps zum kreativen Sparen erhalten. Interessierte Privatpersonen oder Vereine wenden sich an den Koordinator der Sparberatung in der Verbraucherzentrale in Bozen, Hans Schölzhorn, der montags und freitags unter der Tel.-Nr. (0471) 329 387 erreichbar ist.
 

Wissen ist Geld

Die Sammlung der in Südtirol geltenden Gebräuche wurde von der Handelskammer neu aufgelegt. Sie birgt unter anderem auch interessante Hinweise für den gesamten Bereich Baurecht und sollte vor der Unterzeichnung von Verträgen konsultiert werden.
 

Schenkungen von Liegenschaften

Wer sich für das Abfassen eines Schenkungsvertrages für eine Liegenschaft direkt an einen Notar wendet, spart eine Menge Geld. Zuerst andere Instanzen einzuschalten, z. B. einen Anwalt ist überflüssig und erhöht die Kosten.
 

Homepage des Monats


Sammlung der in der Provinz Bozen geltenden Gebräuche
www.handelskammer.bz.it (Marktregelung/Handelsgebräuche)
 

Konsuma

Die neunte Ausgabe des Ratgebers "konsuma" steht ins Haus. Am 10 . November erscheint der "Ratgeber Krankheit Patientenverfügung und Tod" Rund um diese Tabuthemen gibt es ein großes Informationsbedürfnis: Wie schreibt man ein Testament? Wie eine Patientenverfügung? Wer erbt? Wer übernimmt welche Verträge? Feuerbestattung oder Erdbestattung? konsuma bietet Antworten, Musterbriefe, Links.
 

Freitagstreff

Freitagstreff jeden Freitag von 15 bis 16,30 Uhr in der Verbraucherzentrale: kostenlose Teilnahme, Anmeldung erwünscht und angeraten, Telefon 0471 329 387
Themen und Termine:

  • "Dubiose Finanzdienstleiter" 20. Oktober
  • "Der richtige Umgang mit Handwerkern" 27. Oktober
  • "Rechtsanwälte & Zahnärzte - endlich Preissenkungen?" 3. November
  • "Strom, Gas, Wasser - laufen die Preise davon?" 10. November (in italienischer Sprache)
  • "Sparen bei der Autoversicherung" 17. November



 

Der virtuelle Spar-Club der Verbraucherzentrale

 

Weltspartag nicht nur im Oktober!

Komfortabel leben muss nicht teuer sein. Der virtuelle Sparclub der Verbraucherzentrale zeigt, wie man seinen Lebensstandard hoch und die Ausgaben trotzdem unter Kontrolle hält. Besser zu leben mit weniger Geld kann funktionieren. Sehen Sie die Bank einfach einmal nicht als Geldinstitut sondern als Supermarkt, der mit Geldprodukten handelt. Man holt sich was man braucht dort, wo Preis und Qualität stimmen.

Bei allen wichtigen Ausgabenkapiteln wie Telekommunikation, Energie, Einkauf und Preisverhandlungen gilt als erstes Gebot: Informationen einholen und vergleichen. Die regelmäßigen Tipps des Sparclubs sollen Sie dabei unterstützen, die Struktur Ihrer Lebenshaltungskosten zu analysieren und Einsparmöglichkeiten umzusetzen.

Sparclub - Tipps vor dem Wintereinbruch

Auto: Auf das Auto zu verzichten fällt vielen schwer. Sinnvoller Umgang hilft aber sparen!

  • Kurzstrecken: Jede dritte Fahrt ist eine Kurzstrecke bis 3 km. Hierbei wird der Motor kaum warm, der Spritverbrauch ist am höchsten. Umsteigen auf Fahrrad oder Bus lohnt sich bei kurzen Strecken allemal. Das schont Auto, Geldtasche und – wenn es ein Fußmarsch wird – auch die Gesundheit.
  • Winterreifen: Jetzt ist die richtige Zeit an die Winterreifen zu denken. Wer wenig fährt, kann auf Ganzjahresreifen setzen, die preiswerter sind. Zunächst aber lohnt sich ein Vergleich und das Studium der Testergebnisse unter www.test.de
  • Autoversicherung: Wann ist die Prämie wieder fällig? Prüfen, ob sich ein Umstieg auf eine andere Gesellschaft lohnt. Einsparungen zwischen 200 und 500 Euro sind durchaus möglich, wenn der richtige Versicherungsanbieter gefunden wird. Näheres dazu auch unter www.verbraucherzentrale.it/versicherung

Weihnachtseinkäufe: Das Christkind baut vor- Weihnachtsgeschenke sollte man das ganze Jahr über kaufen, nämlich immer dann, wenn sich Schnäppchen bieten. Wer erst kurz vor den Feiertagen damit anfängt, tut sich beim Sparen schwer. Die kostbarsten Geschenke sind außerdem die, die man mit Geld nicht kaufen kann: ein Gutschein für regelmäßige Spaziergänge, für Hilfeleistungen im Haushalt, für zwei Stunden Kaffeeklatsch, für einen gemeinsamen Sonntagsausflug, für eine Fußmassage und für viele andere liebevolle Leistungen, die große Freude machen. Wenn der Beschenkte warten kann, dann tut es auch ein Gutschein für Produkte, die im Januar nur mehr den halben Preis haben.

Heizung: Wer sich mit seinen Nachbar zusammenschließt und Öl, Pellet oder Hackgut gemeinsam bestellt, kommt viel günstiger davon. Nicht alle Räume müssen gleichermaßen warm sein: Nebenräume und Schlafzimmer etwas weniger heizen, Fenster nicht dauerkippen und nachts Vorhänge und Rollläden schließen – das sind machbare Tipps, die sparen helfen. Irgendwann ist dann aber auch die große Investition fällig: dann muss das Haus gedämmt und die Heizanlage auf den neuesten Stand gebracht werden.

Strom: Durch eine gezielte Verbrauchskontrolle, z.B. mittels der Energie-Check-Karte und einem energiesparenden Benutzerverhalten, kann ohne größere Investitionen bereits einiges an Geld eingespart werden. Die Energie-Check-Karte erleichtert das Erstellen einer Statistik und gibt somit einen Überblick über den jeweiligen Strom- Gas-, bzw. Heizölverbrauch eines Haushalts. Hier finden Sie ein
Muster.

like-512_0.png

like-512_0.png