Heizanlage und Wohnung winterfest machen

Der nächste Winter kommt bestimmt. Bevor die Temperaturen so richtig in den Keller purzeln, sollten die Heizanlage und die Wohnung winterfest gemacht werden. Die Verbraucherzentrale Südtirol gibt hilfreiche Tipps, damit die Wärme in den Räumen bleibt und die nächste Heizkostenabrechnung nicht ein Alptraum wird.

Der Winter steht vor der Tür und damit nehmen die Heizanlagen ihren Dienst auf. Durch einfache Tipps bleibt die Wärme in den Räumen und die nächste Heizkostenabrechnung bringt keine bösen Überraschungen mit sich.


Folgende 10 Schritte machen die Heizanlage und Wohnung fit für den Winter:
 

  • 1. Entlüften der Heizkörper

Befindet sich Luft im Heizungssystem, so können Heizkörper, Boden- und Wandheizung die Wärme nicht optimal an den Raum abgeben. Ein gluckerndes Heizsystem ist meist ein typisches Zeichen, dass sich Luft in den Rohren befindet. Durch das Entlüften der Systeme und dem Nachfüllen mit Heizungswasser kann die Anlage wieder optimal funktionieren.
 

  • 2. Heizkörper von Staub befreien

Die Heizkörper sollten frei von Staubpartikeln sein. Durch die Staubablagerungen kann die Wärme nicht mehr optimal an den Raum abgegeben werden. Außerdem sollten die Heizkörper nicht durch Vorhänge oder andere Möbel verdeckt werden. Auch dies beeinträchtigt die Wärmeabgabe an den Raum und führt somit zu erhöhten Energieverbräuchen.
 

  • 3. Energiesparendes Heizen

Die Raumtemperaturen sollten auf den effektiven Bedarf abgestimmt sein. Durch das Tragen von saisonbedingter Kleidung können unnötige Energieverluste vermieden werden. Senkt man die Raumtemperatur um 1 Grad Celsius, können bis zu 6% an Heizenergie eingespart werden.
 

  • 4. Absenkung der Raumtemperaturen bei Abwesenheit und nachts

Durch das Absenken der Raumtemperaturen um ca. 4 Grad Celsius bei Abwesenheit und in den Nachtstunden kann der Energieverbrauch im Schnitt um 10% reduziert werden.
 

  • 5. Nachts die Kälte aussperren

Wenn es kälter wird, sollten abends die Rollläden, Jalousien und Vorhänge verschlossen werden. Auf diese Weise wird der Energieverlust über die Fenster reduziert und die Wärme bleibt in den Räumen.
 

  • 6. Energieeffizientes Lüften

Vielfach wird zu wenig oder zu viel gelüftet. Dies hat entweder Auswirkungen auf die Raumluftqualität oder auf die eigene Geldtasche. Um energiesparend zu lüften und dennoch eine angenehme Raumluftqualität genießen sollten Fenster und Türen für ein bis fünf Minuten geöffnet werden und dies mehrmals am Tag.
 

  • 7. Abdichten der Fenster und Türen

Sind Fenster und Türen nicht ausreichend abgedichtet, so gelangt besonders an kalten und windigen Tagen die Außenluft ins Haus. Dies führt zu erhöhten Heizkosten und einer Reduzierung des Wohnkomforts. Die Fugen und Ritzen sollten mit Dichtungsbändern und Dichtungsmassen verschlossen werden.

Tipp: Mit Hilfe des Handrückens oder einer brennenden Kerze können die luftundichten Stellen ausfindig gemacht und anschließend beseitigt werden.

Durch das Abdichten sämtlicher luftundichten Stellen, wie z.B. im Bereich der Fenster, Rollokästen, Eingangstüren, unterhalb der Fensterbänke usw. lassen sich je nach Größe und Anzahl der Leckagen im Schnitt zwischen 5 und 10% der Energieverluste vermeiden.
 

  • 8. Einstellung der Warmwassertemperatur

Die Warmwassertemperatur im Boiler sollte besonders in den Wintermonaten nicht über 60 Grad liegen. Höhere Temperaturen führen zu unerwünschten Energieverlusten. Aber Achtung: neben dem Aspekt der Energieeinsparung sollte auch dem hygienischen Aspekt (Legionellenbildung) Rechnung getragen werden.
 

  • 9. Reinigung und Kontrolle durch den Fachmann

Die Heizanlage sollte von einem Fachmann, also dem Kaminkehrer oder Feuerungstechniker, kontrolliert und gereinigt werden. Rußablagerungen führen zu erhöhten Energieverbräuchen und somit zu unerwünschten Mehrausgaben. Bereits durch 1 mm Ruß wird der Energieverbrauch um ca. 6% erhöht. Zudem wird durch eine fachgerechte Reinigung und Kontrolle auch die Gefahr eines Kaminbrandes eingedämmt.
 

  • 10. Heizungspumpe kontrollieren

Oft wird vergessen, dass sämtliche Pumpen, die in einer Heizanlage in Betrieb sind, Strom verbrauchen. Eine alte Heizungspumpe verursacht in einem typischen Einfamilienhaus Stromkosten von ca. 100 bis 160 Euro pro Jahr, eine moderne Pumpe zum Teil weniger als 15 Euro. Der Austausch der alten Heizungspumpe rechnet sich somit meist schon nach wenigen Jahren.
 

Hilfreiche Informationen

Weitere Infos rund um Haus und Wohnung sind in den kostenlosen Infoblättern der Verbraucherzentrale Südtirol enthalten. Diese sind über das Internet (www.verbraucherzentrale.it), dem Verbrauchermobil, dem Hauptsitz und den Außenstellen erhältlich.

Alternativ zu den Infoblättern bietet die Verbraucherzentrale eine technische Bauberatung, welche jeweils montags von 9-12 und 14-17 Uhr telefonisch unter 0471-301430 zur Verfügung steht. Bei Bedarf können auch persönliche Fachberatungen vereinbart werden (Anmeldung erforderlich!).
 

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