Weiterbildung tut gut – ein Leben lang. Weiterbildung ist aber auch ein Geschäft. Im riesigen Angebot von Kursen, Seminaren, Lehrgängen und Veranstaltungen gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen und seriöse von unseriösen Angeboten und Anbietern zu unterscheiden.
Ein paar Kriterien sollen bei der Auswahl helfen:
Vor dem Unterschreiben: fragen, fragen, fragen
Regel Nummer eins: sich informieren. Verlangen Sie immer eine schriftliche Ausschreibung zum Bildungsangebot, das Sie interessiert. Wenn der Anbieter seriös ist, hat er kein Problem, Ihnen ein ausführliches Programm mit den Inhalten des Bildungsangebotes auszuhändigen, aus dem auch die Vertragsklauseln und der Einschreibemodus hervorgehen.
Regel Nummer zwei: informieren Sie sich, wer die Zielgruppe des Bildungsangebotes ist und welche Vorkenntnisse von Ihnen verlangt werden. Einen Kurs ohne die verlangten Vorkenntnisse zu besuchen, macht keinen Sinn und ist vergeudete Zeit und verschenktes Geld.
Regel Nummer drei: den Veranstalter auf Herz und Nieren prüfen. Überzeugen Sie sich davon, dass der Veranstalter in der Lage ist, die nötigen Infrastrukturen und Lehrmaterialien zur Verfügung zu stellen, etwa ob die Räume groß genug und hell sind. Weiters sollten Sie sicherstellen, dass die Kursgebühr auch die Bereitstellung von Lehrmaterial einschließt, z. B. Bücher oder Fotokopien. Für spezielle Kurse braucht es spezielles didaktisches Material (Beispiel Kurs für Fotografie, dafür sollte eine Dunkelkammer und ein PC zum Bearbeiten der Fotos zur Verfügung stehen). Und schließlich sollte man auch der Qualifikation des Lehrpersonals ein Augenmerk schenken.
Teilnahmebestätigung
Wenn Sie die Weiterbildung für ihre berufliche Qualifikation brauchen oder gar, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, dann ist es wichtig, dass Sie abklären, ob und welche Teilnahmebestätigung Sie erhalten. Erkundigen Sie sich, welchen Wert diese Bestätigung hat. Bedenken Sie auch, dass regelrechte Schulabschlüsse nur von staatlich anerkannten Schulen und Instituten angeboten werden dürfen.
Vertragsbedingungen
Bevor Sie den Vertrag unterschreiben, sollten Sie alle Vertragsbedingungen genau kennen. Prüfen Sie also alle die Klauseln, die folgende Punkte betreffen:
1. die Einschreibung;
2. eine eventuelle Anzahlung;
3. die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Kurs wieder auszusteigen;
4. die Möglichkeiten und Fristen für den Rücktritt vom Vertrag;
Sie müssen wissen, dass die Einschreibung in einen Kurs/Lehrgang/Seminar ..., die mit einer Anzahlung oder mit der Bezahlung des gesamten Kursbeitrages einhergeht, einem Vertragsabschluss gleichkommt, der für beide Partner gültig ist! Der Rücktritt von so einem Vertrag (innerhalb von 14 Kalendertagen ab Vertragsabschluss) ist nur möglich, wenn es sich um ein so genanntes "Haustürgeschäft" handelt. Andernfalls kann der Vertrag nur aufgelöst werden, wenn wesentliche Vertragsbedingungen nicht erfüllt werden.
Diese Fragen sollten Sie vor dem Unterschreiben stellen:
- Wie sieht das genaue Kursprogramm aus?
- Entsprechen die Inhalte meinen Bedürfnissen?
- Sind Vorkenntnisse erforderlich? Bringe ich diese mit?
- Wo findet der Kurs/Lehrgang/Seminar ... statt? Sind die Kurslokale und die Ausstattung angemessen?
- Über welche Qualifikationen verfügen die Lehrpersonen?
- Wird didaktisches Material zur Verfügung gestellt?
- Ist das didaktische Material im Kurspreis enthalten?
- Ist eine Teilnahmebestätigung vorgesehen? Welcher Art?
- Muss man eine Prüfung bestehen, um die Teilnahmebestätigung zu erhalten?
- Ist für diese Prüfung mit zusätzlichen Kosten zu rechnen?
- Ist die Teilnahmebestätigung an Bedingungen geknüpft (z. B. Anwesenheitspflicht)?
- Zu welchen Bedingungen kann ich eventuell frühzeitig aus dem Kurs/Lehrgang/Seminar… aussteigen? Muss ich in diesem Fall den gesamten Preis bezahlen oder wird mir ein Teil zurückerstattet?