Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur März-Ausgabe Nr. 16
Homepage des Monats
Unter www.promobil.bz.it kann online gegen die Verlegung des Bozner Bahnhofs unterschrieben werden.
Raus aus allen mehrjährigen Verträgen
Die mit Dekret eingeführte Möglichkeit, sofort und ohne finanzielle Einbußen aus mehrjährigen Schadensversicherungsverträgen zurücktreten zu können, ist bis auf weiteres in Kraft. Mit einer Kündigungsfrist von 60 Tagen können (und sollten) mehrjährige Versicherungsverträge also gekündigt werden.
Bahnhof Bozen: Gegen jede Logik
Die derzeitigen offiziellen Projekte für die Verlegung des Bozner Bahnhofs beruhen auch nicht auf gesicherten Daten, sind technisch widersinnig, architektonisch eine Zumutung, entziehen der Stadt Kaufkraft und schaffen eine neue Lärmquelle für die gesamte Stadt. Die Verbraucherzentrale fordert die Einbeziehung der Bevölkerung in die Planungen, die Errichtung eines paritätisch besetzen Runden Tisches, die Einbindung der Bahnhofs-Diskussion in ein Gesamtverkehrskonzept, inklusive Unterland/Überetsch und Rittnerbahn.
Fällige Versicherungspolizzen als Falle
Unseriöse Versicherungsgesellschaften nützen den Fälligkeitstermin häufig aus, um ihren KundInnen zusätzliche Leistungen oder neue Verträge unterzujubeln. Dies führt zu höheren Kosten und oft auch längeren Laufzeiten.
Fairschenkt Rosen
Zum Valentinstag 2007 hat die Verbraucherzentrale zusammen mit OEW, Kath. Frauen- und kath. Männerbewegung wieder den Verkauf fair produzierter Rosen organisiert. Damit wurde abermals ein Zeichen dafür gesetzt, dass kritischer Konsum ein wichtiges Instrument der Marktkontrolle ist.
Grauenhaftes aus China
Die traditionelle chinesische Medizin bezieht viele ihrer Wirkstoffe aus tierischer Herkunft. Das bedeutet für die Tiere grauenhaftes Leid, wie die Welttierschutzgesellschaft jetzt am Beispiel Bärengalle reklamiert. Mehrmals täglich zapft man den Tieren aus einer offenen Wunde den Gallensaft ab,
Bärengalle gilt als Allheilmittel. Der Handel mit der Galle ist ein Millionengeschäft.
Peperoni unter Ermittlung
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse kommen nicht aus den Schlagzeilen. Spanische, türkische, afrikanische Peperoni, Tomaten und Gurken sollten derzeit nicht gekauft werden, weil in mehreren Proben in der EU nicht zugelassene Insektizide, Pestizide und Fungizide gefunden wurden.
Hygiene gegen Grippe
Kontaktinfektion, Tröpfcheninfektion, fäkal-orale Schmierinfektion, infizierte Lebensmittel, das sind die Quellen über welche Krankheitserreger in unseren Körper kommen. Hygiene hilft diese Quellen zu minimieren: Hände mit Seife waschen, besonders nach dem Toilettengang und vor jedem Essen und Schuhe vor der Haustür ausziehen.
Heilpflanze des Jahres
Der Hopfen (Humulus lupus) ist die Arzneipflanze des Jahres 2007. Extrakte aus den Hopfenzapfen bilden in Kombination mit der Baldrianwurzel die häufigste Darreichungsform pflanzlicher Schlaf- und Beruhigungsmittel. Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Hopfen sind ätherische Öle und die Bittersäuren Humulon und Lupulon.
Direkte Demokratie
Die Volksinitiative für das „Bessere Gesetz zur Direkten Demokratie“ ist vor kurzem vom zuständigen Richterkollegium für zulässig erklärt worden und hat damit die wichtige erste Hürde genommen. Die landesweite Sammlung der notwendigen 13.000 beglaubigten Unterschriften, damit eine Volksabstimmung darüber abgehalten werden kann, beginnt am 16. März 2007. Die Unterschriften werden in allen Gemeindesekretariaten, in Bozen auch in den Stadtviertelzentren, sowie an den mobilen Unterschriftsständen entgegen genommen. Die Sammlung erfolgt gleichzeitig mit jener des Dachverbandes für Umweltschutz über die Volksinitiative zum Flughafenausbau, die ebenfalls grünes Licht erhalten hat. Es wird darauf hingewiesen, dass auch jene, welche für den Antrag der Union f.S. unterschrieben haben, für die jetzt vorliegenden Volksinitiativen unterschreiben können.
Nähere Einzelheiten können Sie unserer Webseite www.dirdemdi.org entnehmen.
Jahresbericht 2006
Alljährlich zum 15. März, dem europäischen Tag der KonsumentInnen, stellt die Verbraucherzentrale ihren Jahresbericht vor – eine gute Möglichkeit, das weite Feld der Verbraucherarbeit in Südtirol überschaubar zu machen. Aus dem Jahresbericht lassen sich aber auch Tendenzen und Trends im Konsumverhalten ablesen, Marktentwicklungen und Fehlentwicklungen feststellen und Fortschritte, sowie Defizite in der europäischen und nationalen Gesetzgebung ausmachen. Der Jahresbericht liegt in gedruckter Form in der VZS und bei allen Außenstellen auf, ist aber auch online auf der Homepage der VZS nachzulesen.
DER SPARCLUB DER VERBRAUCHERZENTRALE - MÄRZ 2007
Einkaufen will gekonnt sein
Im guten Einkauf liegt der Segen – jeder Finanzbuchhalter, der etwas auf sich hält, weiß das. Da der Haushalt nichts anderes ist als ein kleiner Betrieb, kommt es vor allem auf das Geschick beim Einkaufen an. Etwa die Hälfte unseres gesamten Haushaltsbudgets verschluckt der Einkauf, daher lohnen sich einige Überlegungen dazu:
Einkaufen wo und wie oft? Produkte des täglichen Gebrauchs wie Milch und Brot können wir uns regelmäßig vom örtlichen Bäcker besorgen. Zweimal pro Woche können wir uns frische Lebensmittel von einem nahen Geschäft holen. Das ist günstiger als wenn wir mit dem Auto zum Supermarkt fahren. Wer beim örtlichen Bäcker oder Geschäft regelmäßig einkauft, schätzt die persönliche Atmosphäre und kann bei geschicktem Verhandeln ebenso gute Preise erzielen.
Großeinkäufe
Produkte längerer Haltbarkeit sind eher für Großeneinkäufe gedacht und stehen entweder einmal monatlich oder mehrmals im Jahr auf der Einkaufliste. Dazu zählen Nudeln, Kartoffel, Reis, Getränke, Dosenwaren sowie natürlich die Produkte aus dem Kosmetik- und Hygienebereich.
Nur noch 15% des Budgets für Lebensmittel?
Während wir noch Anfang der Siebziger Jahre bis zu 40% unseres Einkommens für Lebensmittel ausgaben, sind es heute -statistisch betrachtet - gerade mal 15%, im besten Falle 20% des Familieneinkommens. Ernährungsberater sehen es ungern, wenn gerade bei den Lebensmitteln und besonders bei Obst und Gemüse der Rechenstift angesetzt werden muss.
Auf Nachhaltigkeit achten
Natürlich lässt es sich trotzdem sparen, wenn die Haushaltsmittel knapp bemessen sind. Familien können sich zusammenschließen und gemeinsam einkaufen. Obst und Gemüse der Saison ist günstiger, lokale Kreisläufe (Obst/Gemüse beim Bauern) sollten aus Gründen der Nachhaltigkeit (kurze Transportwege, Förderung der heimischen Wirtschaft) den Vorzug bekommen.
Hektik und Einkaufsfallen
Angebote sind dazu da, sie einem näheren Vergleich zu unterziehen. Für größere Einkäufe braucht es vor allem viel Zeit. Einkaufen gerade mal vor Feierabend und vor Ladenschluss führt zu Hektik und unüberlegten Entscheidungen. Wichtig ist dabei, sich strikt an den Einkaufszettel zu halten. Nicht hungrig einzukaufen gehört ebenso dazu wie die Kinder nicht mit in den Supermarkt zu schleppen.
Allgemeine Einkäufe
Vorausdenkend einkaufen sollten wir bei langlebigen Produkten und die Zeit der Preisnachlässe nutzen. Dies gilt besonders für Schuhe und Kleider, die in Ausverkaufszeiten zu Schleuderpreisen angeboten werden. Aber auch hier ist eine gesunde Portion Vorsicht angebracht. Nicht immer sind Artikel, die im Ausverkauf angepriesen werden, echte Schnäppchen.
Welche Einsparung ist möglich?
Gekonntes Einkaufen kann zu Einsparungen von 10 bis 25% führen. Bei angenommenen Jahreskosten eines 4-Personen-Haushaltes von 10.000 Euro (Lebensmittel, Getränke, Hygiene und Kosmetikprodukte sowie Bekleidung und Schuhe) sind bis zu 2.500 Euro an Einsparungen möglich.
Die Psychologie des Einkaufs
Zu diesem Thema planen wir zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Freitagstreff. Tipps und Sparpartys erhalten Sie montags und freitags vom Sparberater der Verbraucherzentrale, Tel. (0471) 329 387, oder auch auf unserer Homepage im Preisfinder.
Die Sparletter wird mit finanzieller Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Deutsche Kultur und Familie - Amt für Weiterbildung veröffentlicht.