Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur November-Ausgabe Nr. 65
Der Geier holt Pensionen
Mit Konsumkrediten über "Revolving Kreditkarten" oder über die so genannte "Beleihung der Entlohnung" kann man alles kaufen, auch wenn man kein Geld hat. Wer nicht zurückzahlen kann, den holen die Schulden schnell ein: Die Kreditfirmen holen sich das Geld über das Gehalt des Schuldners und seit neuestem auch über dessen Pension.
Versteckte Werbung
Die neue Europäische Fernsehrichtlinie will bezahlte Werbeschaltungen im Fernsehen liberalisieren. Damit soll es möglich werden, Produktwerbung mitten in Sendungen zu platzieren, ohne dass sie als solche gekennzeichnet ist. Die Verbraucherschützer warnen
davor, dass sich die Unternehmen dann Sendezeit kaufen können und die KonsumentInnen keine Möglichkeit mehr haben, gekaufte von unabhängiger Information zu unterscheiden.
Südtiroler zahlen mehr
AutobesitzerInnen, die das Pech haben, in Südtirol ansässig zu sein, zahlen verhältnismäßig mehr Autohaftpflichtversicherung, als die in anderen Provinzen wohnhaften. Allein für das Versicherungsjahr 2003 hat das 27 Millionen Euro ausgemacht! Die Verbraucherschützer fordern die Landespolitiker und die Südtiroler VertreterInnen in Rom auf, diesem Spuk sofort ein Ende zu bereiten und verlangen für die Südtiroler Konsumenten das überzählig bezahlte Geld zurück.
Altes Auto – doppelter Schaden
Die Versicherungen berechnen bei Unfällen mit alten Autos nur den Handelswert. Doch wer mit der Agentur verhandelt, kann weitere Leistungen herausholen: die Verschrottungsspesen des Fahrzeugs, die Spesen für die Löschung beim P.R.A., Immatrikulationsspesen eines neuen Fahrzeugs, den Anteil der Steuer für den Zeitraum der bereits im Voraus gezahlt, den Anteil der Spesen für die amtliche Hauptuntersuchung und eventuell eine Spesenvergütung für einen Ersatzwagens (für Arbeitszwecke).
Brathuhn und Tomatensugo
Rechtzeitig zur Angst vor der Vogelgrippe hat das Gesundheitsministerium nun auch für Hühnerfleisch die Pflicht zur Herkunftskennzeichnung eingeführt. (Veröffentlicht im Amtsblatt der Republik Nr.204 vom 2. 9. 05). Transparenz auch beim Tomatenmark: Die Bezeichnung „Passata/o di pomodoro“ dürfen nur Produkte tragen, die direkt aus frisch gepressten Tomaten und mit der Zugabe von Gewürzen, Kräutern, aromatischen Pflanzen, bzw. deren Extrakten, sowie Salz und Säureregulator hergestellt wurden. Eventuelle Schalen oder Kerne dürfen nicht mehr als 4% des Endgewichtes ausmachen. (Veröffentlicht im Amtsblatt der Republik Nr. 232 vom 5.10.05)
Nein zu Gen-Essen!
Mit fast 17.000 Unterschriften haben sich Südtirols KonsumentInnen im Jahr 2001 ausdrücklich gegen Gentechnik in Nahrungsmitteln ausgesprochen. 43 Südtiroler Gemeinden hatten sich damals gentechnikfrei erklärt. Das Urteil des Europäische Gerichtshofes von Anfang Oktober, mit welchem er das Anbauverbot von Gentech-Saatgut in Oberösterreich gekippt hat, nahmen Südtirols Konsumentenschützer zum Anlass, die Südtiroler Landesregierung zu entschiedenen Maßnahmen gegen den Anbau genmanipulierter Organismen aufzufordern.
Billiges Geld, leere Kassen
Die Zinsen sind niedrig wie noch nie, die Banken liegen in einem offenen Wettbewerb um die KundInnen. Doch die Familienkassen werden immer leerer. Die Entscheidung, sich für den Ankauf eines Eigenheimes zu verschulden, sollte gut überlegt sein, empfehlen die Verbraucherschützer anlässlich des jüngsten Kostenvergleichs bei den Wohnbaudarlehen.
Achtung Falle bei Videotelefon!
Ab 1. November kann man auch mit Festnetztelefonen, die mit einem Display ausgestattet sind, über die berüchtigten 899er Nummern alle möglichen Dienste abrufen. Die Probleme mit Telefonrechnungen in astronomischen Höhen werden sich vervielfachen, fürchten die Verbraucherschützer, vor allem auch, weil Kindern und Jugendlichen der Zugang frei ermöglicht wird. Die Verbraucherschützer verlangen vom Garanten ein Verbot der Verrechnung dieser Dienste über die Telefonrechnung.
Homepage des Monats:
www.energieverbraucher.de/seite1585.html
Jede Menge Tipps rund ums Energiesparen und Heizen
"konsuma" erscheint zum siebten Mal
Ratgeber Haus: Geld & Qualität
"konsuma", das KonsumentInnenmagazin der Verbraucherzentrale Südtirol ist zum siebten Mal erschienen, diesmal mit dem Schwerpunkt "Haus: Geld & Qualität". Es gibt darin Informationen zum sparsamen Bauen, zu sparsamen Energiesystemen, aber auch zu gesunden Materialien, zu Förderungen und zu nachhaltigem Planen. "konsuma Ratgeber Haus: Geld & Qualität" gibt es für zwei Euro im Zeitschriftenhandel in ganz Südtirol, in der Verbraucherzentrale und bei ihren Außenstellen sowie beim Verbrauchermobil.