Verbrauchertelegramm Jänner 2005

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Jänner-Ausgabe Nr. 2
 

Zahnärzte

Ein entschiedenes Vorgehen der Landesregierung im Zahnarztstreit fordert die Verbraucherzentrale. Die Südtiroler Familien haben ein Recht auf eine preislich angemessene zahnmedizinische Versorgung. Gefordert wird der Ausbau der zahnärztlichen Betreuung in den Gesundheitssprengeln und der zahnmedizinischen Prävention in den Schulen. Außerdem soll das Land die derzeitigen Zahnarztkosten offiziell erheben und eine Liste der günstigsten Zahnärzte erstellen.
 

Babynahrung

In einem grenzüberschreitenden Preisvergleich hatte die VZS im Sommer große Preisunterschiede bei Babynahrung aufgezeigt. Jetzt haben Gesundheitsministerium und Milchpulverhersteller eine Vereinbarung getroffen, die Preise für Milchpulver zu senken. Im Verhältnis zu anderen europäischen Ländern sind die Preise aber immer noch hoch. Die VZS fordert die gesetzliche Anwendung des Kodex von WHO und Unicef, welcher den Handel von Muttermilchersatzprodukten regelt und jegliche Form von Werbung und Gratislieferungen von Muttermilchersatzprodukten ahndet, da sie die natürliche Muttermilch zu verdrängen versuchen.
 

Wärmesteuer für die Armen

Mit einer Ministeuer von 1% sollen diesen Winter alle Gasabnehmer solidarisch dazu beitragen, dass auch die Ärmsten nicht frieren müssen. Dies sieht der Beschluss Nr. 170/04 der Behörde für Strom und Gas vor. Die Gemeinden müssen demnach dafür sorgen, dass die Gaswerke diese Steuer einheben. Die Betroffenen wenden sich an ihre Heimatgemeinde, um in den Genuss des Beitrages zu kommen.
 

Fehlende Preisauszeichnung

Die Verbraucherschützer haben südtirolweit in 39 Gemeinden über tausend Verkaufsstellen ausfindig gemacht, die die Preisauszeichnung in den Schaufenstern nicht korrekt anwenden. Die VZS hat daraufhin bei den betroffenen Bürgermeistern, den Markt- oder Dorfpolizisten und den Carabinierieinheiten Anzeige erstattet. Eine korrekte Preisauszeichnung wird als Zeichen von Transparenz gewertet, die von den Verkaufsstrukturen garantiert werden sollte.
 

Teurer Müll

Große Unterschiede bei den Müllgebühren hat ein Vergleich der VZS festgestellt.
So zahlt ein Drei-Personen-Haushalt in Meran um fast 200% mehr Müllgebühr als in Vintl. Im Hinblick auf die zu erwartende zunehmende Belastung der privaten Haushalte fordert die Verbraucherzentrale die Gemeinden auf, alle Tarife vorerst einzufrieren und den Bürgern eine übersichtlichere Rechnungslegung über die Zusammensetzung der Gebühren zu liefern.
 

Zineszins

Wer bis März 2000 Zinseszinsen für Kontokorrentkredite gezahlt hat, kann diese laut Urteil Nr.21095/2004 des Kassationsgerichtes von der Bank zurückverlangen. Vorgelegt werden müssen eine schriftliche Anfrage und die trimestralen Staffelrechnungen (März, Juni, September, Dezember) aller betroffenen Jahre vom Beginn des Kreditvertrages bis mindestens zum März 2000. Weitere Informationen erteilt die VZS.
 

Wettbewerb "BerufsschülerInnen testen"

Mit einem Wettbewerb sollen Südtirols BerufsschülerInnen in ihrer Rolle als kritische und bewusste KonsumentInnen gefördert werden. Die jungen KonsumentInnen testen Produkte und Dienstleistungen nach bestimmten Kriterien. Träger des Projektes ist das Amt für die deutsche und ladinische Berufsbildung. Die Preisvergabe erfolgt im April.
 

Homepage des Monats

www.ibfan.org
IBFAN ist ein internationales Aktionswerk Säuglingsnahrung, welches auf Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern hinarbeitet. IBFAN erhielt 1998 den Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis).

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