Winterliche Sommergenüsse: Vorsicht Schadstoffe!

Winterliche Sommergenüsse: Vorsicht Schadstoffe!

Peperoni, Zucchini und Melanzane sind typisches Sommergemüse. Doch beheizte Treibhäuser machen es möglich, dass wir diese Gemüsesorten auch mitten im Winter zu kaufen bekommen. Die Treibhäuser stehen in vor allem in Südeuropa, also in Italien, Spanien, Griechenland und in der Türkei. Damit das Gemüse auch im Winter ordentlich wächst und schön aussieht, braucht es in den Treibhäusern aber nicht nur Wärme, sondern auch einen gewaltigen Aufwand an Pestiziden. So gewaltig, dass sich die Chemikalien auf den Früchten nicht mehr abbauen. Und das wiederum bedeutet, dass dieses Gemüse mit einer enormen Schadstoffbelastung in unseren Küchen landet. Selbst nach reichlichem Abwaschen bleiben genügend Rückstande auf den Früchten, um zu einer gesundheitlichen Bedrohung zu werden.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace beobachtet die Entwicklung seit Jahren und kommt zu immer bedrohlicheren Ergebnissen. Die Grenzwerte, welche die EU für Pestizidrückstände auf Obst und Gemüse vorschreibt, werden eklatant überschritten. Laut deutschem Verbraucherministerium ergaben im Jahr 2002 schon 8,7 % der Untersuchungen Überschreitungen der Grenzwerte. Dabei sind die Grenzwerte an und für sich schon sehr hoch angesetzt, nicht zuletzt unter dem ständigen Druck der Landwirtschaftslobby.

Manche Länder treiben es laut Greenpeace besonders bunt. Zu diesen Ländern gehören Spanien, Griechenland und die Türkei. In einer Greenpeaceuntersuchung überschreiten über die Hälfte der untersuchten Peperoni und Trauben die Grenzwerte.

Jetzt haben die Bauern zu einem neuen Trick gegriffen: um die Grenzwerte nicht zu überschreiten, setzen sie mehrere verschiedene Pestizide ein, die zwar zusammen einen wilden Giftcocktail abgeben, der aber von den Kontrolleuren nicht gemessen wird, weil der Grenzwert nur jeweils für einen Wirkstoff gilt.

Dermaßen stark belastetes Gemüse ist eine ernsthafte Gefährdung für die Gesundheit der Konsumenten. Selbst die EU-Kommission schließt mittlerweile Gesundheitsschäden durch belastetes Obst und Gemüse nicht mehr aus. Greenpeace empfiehlt, zumindest Kleinkindern, Schwangeren und älteren Menschen kein solches Obst und Gemüse zu verabreichen.

Helfen kann man sich am besten, indem man genauestens kontrolliert, was auf den Tisch kommt.
 

Tipp Nr. 1:

Obst und Gemüse aus Spanien, Griechenland, der Türkei sollte nicht gekauft werden. Nehmen Sie sich die Zeit, im Supermarkt das Kleingedruckte zu lesen und herauszufinden, woher das Gemüse kommt.
 

Tipp Nr. 2:

Wenn Sie im Winter Tomaten, Peperoni, Zucchini und anderes Sommergemüse kaufen wollen, sollten Sie sich an die Bioware halten. Biologisches Obst und Gemüse gibt es jetzt auch in den größeren Supermärkten.
 

Tipp Nr. 3:

Wer sich im Winter an einheimisches Obst und Gemüse hält, geht in Sachen Pestizide auf Nummer sicher: alle Kohlsorten, Porree, Kartoffeln, Chicoree, Zuckerhut oder Karotten aus einheimischer Produktion sind gesund, billig und weitgehend schadstofffrei.

Vom Ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten (MAP) mitfinanziertes Projekt

Teilquelle: Greenpeace Magazine 11/12-2004

Stand
01/2015

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