Verbraucherbildung als Instrument für Alltagskompetenzen:

Die Fachschule Laimburg ist die erste Verbraucherschule Italiens

 

Die Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg wurde am 22. November 2022 als erste Verbraucherschule Italiens ausgezeichnet. Die Schule bietet bereits seit dem Schuljahr 2019/2020 eine über alle Klassen verankerte Verbraucherbildung an, mit der Absicht, den Verbraucher:innen von morgen Alltags- und Konsumkompetenzen zu übermitteln. Im Unterrichtsangebot wurden verbraucherrelevante Themen wie Nachhaltigkeit, Finanzen, Medien und Ernährung eingeführt.

Das Projekt ist dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) und der Fachschule Laimburg entstanden. Der Ansatz hinter dem Projekt Verbraucherschule ist die systematische Verankerung der Konsumkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Daneben wurden auch die gesamte Schulgemeinschaft, also Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern wurde in das Projekt eingebunden.

Aktuelle Studien zeigen, dass es um die Finanzkompetenz der Südtiroler Schüler:innen nicht gerade bestens bestellt ist. Finanzkompetenz ist allerdings eine der Grundvoraussetzungen, um den Verbraucher-Alltag zu meistern.

„Die Fähigkeit, Berechnungen anzustellen, Ergebnisse zu vergleichen und Zahlungsströme zu planen entscheidet darüber, wie effizient eine Familie ihre Ressourcen handhaben kann bzw. mit welchen Ressourcen der Haushalt ‚über die Runden kommt‘“ fasst die Vorsitzende der VZS, Priska Auer, zusammen. „Dies betrifft nahezu alle Bereiche des Verbraucher:innen-Alltags, nicht nur jene des Finanzwesens“.

„Daraus ergibt sich für uns die Notwendigkeit, diese Kompetenzen frühzeitig und nachhaltig bei den Verbraucher:innen von morgen zu verankern“ ergänzt die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale. „Die Verbraucherschule ist dafür optimal, denn so können die Inhalte den Altersstufen angepasst werden.“

„Unser Dank geht an alle, die daran mitgewirkt haben, die diese Verbraucherschule Wirklichkeit werden zu lassen: Herrn Direktor Paul Mair, das engagierte Lehrpersonen-Team um den Koordinator Luca Malopri, unseren Fachberater:innen und vor allem den Schülern und Schülerinnen, die mit großer Begeisterung mitgearbeitet haben. Wir wünschen uns, dass diese auch in den Folgenjahren nicht nachlässt“ meint Agostino Accarrino, Vize-Vorsitzender der VZS.

„Die Fachschule Laimburg hat sich im Bereich Verbraucherbildung engagiert, um Schülerinnen und Schüler sowie die gesamte Schulgemeinschaft in ihrer bewussten und differenzierten Urteilsbildung bei Konsumentscheidungen zu stärken. Die vielen konkreten Aktivitäten zeigen, dass dies gelungen ist“, unterstreicht der Direktor der Fachschule Laimburg Paul Mair. Der Koordinator des Projekts Verbraucherschule Luca Malopri, zählt folgende konkrete Schritte zu bewussten Handlungskomptenzen auf, die unternommen wurden. „So wurden ein Automat für Süßspeisen und -getränke durch einen Wasserspender und selbsthergestellte Säfte mit Bechern aus Glas ersetzt, die Lebensmittelverschwendung in der Mensa eingedämmt, strahlungssichere Boxen für Mobiltelefone angeschafft, Strahlungsmessungen vorgenommen und das richtige Einkaufen in einem Supermarkt vor Ort getestet. Die Jugendlichen haben gelernt, wie ein eigenes Bankkonto eröffnet wird und die Maturareise selbstständig organisiert. Zahlreiche Vorträge und Workshops zu weiteren Themen haben einen wichtigen Beitrag zu bewusstem und nachhaltigem Konsum geliefert.“

In Südtirol und sogar italienweit gibt es bisher keine vergleichbaren Projekte, welche die Verbraucherbildung so stark in den Fokus rücken, und diese über die Jahre hinweg einbauen (viele Schulen bauen Verbrauchthemen punktuell in den Unterricht ein). Der Erfolg der Verbraucherschule zeigt auch den Bedarf an einer stärkeren Verankerung von Verbraucherbildung in den Schulen.

laimburg

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