Wenn die Heizkosten unentwegt nach oben steigen, wird es Zeit, den Sparhebel anzusetzen. Neben verschiedensten Wärmedämmmaßnahmen und einem energiesparenden Benutzerverhalten, sollte auch der Heizkessel einem Energiecheck unterzogen werden. Auch wenn der alter Heizkessel (25 Jahre und älter) noch „gut“ ist, so verbraucht er im Vergleich mit einem neuen 20 % und mehr an Heizenergie. Durch den Austausch des alten Kessels könnte somit einiges an Geld eingespart werden. Den veralteten Heizkessel ständig reparieren zu lassen bzw. mit einem neuen Brenner auszustatten ist auf lange Sicht nicht sehr wirtschaftlich. Das Gerät ist und bleibt ein Energiefresser!
Vorteile der neuen Heizkessel
Neue Heizkessel haben viel höhere Wirkungsgrade, d.h. dass ein höherer Anteil der eingesetzten Energie genutzt, also in Wärme umgewandelt werden kann. Außerdem sind die neuen Heizkessel mit mehr Wärmedämmung versehen und heizen somit nicht den gesamten Heizraum mit.
Alte Anlagen sind meist viel zu groß ausgelegt (überdimensioniert) und verbrauchen schon dadurch ein Vielfaches an Energie. In zahlreichen Gebäuden wurden nachträglich energetische Verbesserungen, wie z.B. Austausch der Fenster, Wärmedämmung der Außenwände und ähnliches durchgeführt, also ist der alte Heizkessel für die neue Situation ohnehin viel zu groß.
Die Größe des Heizkessel (Leistung in KW = Kilowatt), wird auf den effektiven Verbrauch des Gebäudes abgestimmt. Dafür ist die energetische Qualität der Außenbauteile, wie Außenwand, Dach, Decke zum unbeheiztem Keller, Fenster und dergleichen, sowie die Gebäudegeometrie, und die Klimaverhältnisse der Standortgemeinde ausschlaggebend. Um bei einer Neuanschaffung die optimale Heizanlage zu erhalten, müssen dem Handwerker die Gebäudedaten bzw. eine Berechnung der erforderlichen Heizleistung ausgehändigt werden. Geschieht dies nicht, so liegt die Vermutung nahe, dass die Leistung des Heizkessels nur geschätzt wird und somit die Gefahr besteht, dass der neue Kessel für das Gebäude viel zu groß ist und erhöhte Energieverbräuche mit sich bringt.
Vergleich von verschiedenen Heizkesseln
Bei einer Neuanschaffung des Heizkessels sollte unbedingt darüber nachgedacht werden, ob der Umstieg auf einen anderen Brennstoff sinnvoller, komfortabler oder sogar kostengünstiger wäre. Eine Hilfestellung bietet dabei der Heizkesselbarometer – ein Vergleich von verschiedenen Heizkesseln (siehe eigenes Infoblatt).
Tipps zur Heizkostenreduzierung
- durch das Absenken der Raumtemperatur um 1°C kann ca. 6% an Energie eingespart werden;
- durch richtiges Lüften (Quer- oder Stoßlüften) kann unnötigem Energieverbrauch entgegengewirkt werden;
- die Heizkörper sollten auf keinen Fall durch Verkleidungen oder Vorhänge verdeckt werden. Die Wärme kann dann nicht mehr optimal an den Raum abgegeben werden;
- durch das Entlüften der Heizkörper wird die Wärmeabgabe zusätzlich optimiert;
- regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Heizanlage beugt ungewolltem Energieverbrauch vor. 1 mm Ruß bedeutet ca. 4% mehr Energieverbrauch!
- die Heizungsrohre sollten unbedingt mit Wärmedämmung versehen werden;
- bei Fenster und Türen sollte der Anpressdruck vom Flügel an den Rahmen richtig eingestellt und defekte Dichtungen ersetzt werden;
- durch den Austausch der alten / undichten Fenster und Türen können die Heizkosten noch weiter gesenkt werden;
- der Einbau einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung reduziert zusätzlich die Heizkosten;
- durch eine ausreichende Wärmedämmung des Gebäudes (Außenwand, Dach, Decke zu unbeheiztem Keller, ...) können die Heizkosten drastisch gesenkt werden.