VZS: Unterschiede bis zu 159%, Gemeinden sind auf dem richtigen Weg
Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat die aktuellen Gemeindetarife von 2017 mit denen von 2010 verglichen. Die Daten bezog man von der Webseite der Beobachtungsstelle für Preise und Tarife des Landesinstitutes für Statistik ASTAT. Mit einberechnet wurden der Irpef-Zuschlag (Einkommenssteuer der natürlichen Personen), Trinkwasser, Abwasser, Hausmüll und Kindergarten für ein Monat (1 Kind) laut der Beispielfamilie A (4 Familienmitglieder, davon 2 Erwerbstätige, davon 2 Kinder, jährliches Bruttoeinkommen 50.000 €, 100 m² Erstwohnung im Eigentum, Katasterertrag (aufgewertet mit 5 %) 800 €, Kategoriekoeffizient 100, Trinkwasserverbrauch (50 m³ / Person) 200 m³, Abwasser (50 m³ / Person) 200 m³, Müll (300 l / Person) 1200 l, PKW 90 kW).
Durchschnittlich ist eine Erhöhung der Tarife von 53,57 € zu verzeichnen, was einem Prozentwert von 11,7 % entspricht. Während die Durchschnittskosten 2010 noch bei 459,33 € lagen, liegen sie jetzt bei 512,90 €. Die Inflation stieg im Zeitraum vom Jänner 2011 bis September 2017 um 11,3 %. Die durchschnittliche Steigerung liegt damit im Rahmen der Inflation.
Zu den teuersten Gemeinden gehören Waidbruck (807,80 €), Salurn (785,31 €), Brixen (739,10 €), Pfatten (725,47 €) und Tramin an der Weinstraße (716,17 €).
Zu den günstigsten Gemeinden gehören Unsere Liebe Frau im Walde - St. Felix (312,20 €), Prad am Stilfserjoch (319,64 €), St. Martin in Passeier (344,49 €), Tisens (348,42 €) und Schenna (349,48 €).
Die höchste Verteuerung ist in folgenden Gemeinden zu finden Schnals (100,31 %), Waidbruck (64,52 %), Stilfs (63,25 %), Prags (59,95 %) und Gais (58,68 %).
Den größten Rückgang der Kosten im Vergleich zu 2010 gibt es in Tisens (-29,72 %), Montan (-23,56 %), Bozen (-21,11 %), St. Martin in Passeier (-17,52 %) und Villanders (-14,58 %).
Der Kostenunterschied zwischen der teuersten Gemeinde Waidbruck (807,80 €) und der günstigsten Unsere liebe Frau im Walde – St- Felix (312,20 €) beträgt im Jahr 495,60 €, was einem Unterschied von 159 % entspricht.
Interessant ist, dass die Tarife im Vergleich von 2017 zu 2015 im Durchschnitt weniger als die Inflation gestiegen sind. Nämlich um 0,67 % gegenüber einer Inflation von 2,4 %.
Sehr ähnlich verhält es sich mit der Beispielfamilie B (2 Familienmitglieder, davon 1 Pensionist, 1 Hausfrau, jährliches Bruttoeinkommen 20.000 €, 70 m² Erstwohnung im Eigentum, Katasterertrag (aufgewertet mit 5 %) 400 €, Kategoriekoeffizient 100, Trinkwasserverbrauch (50 m³ / Person) 100 m³, Abwasser (50 m³ / Person) 100 m³, Müll (300 l/Person) 600 l, PKW 45 kW).
Durchschnittlich ist eine Erhöhung der Tarife von 23,29 € zu verzeichnen, was einem Prozentwert von 11,4 % entspricht. Während die Durchschnittskosten 2010 noch bei 204,28 € lagen, liegen sie jetzt bei 227,57 €.
„Die Gemeinden sind somit insgesamt gesehen auf einem guten Weg“, meint dazu der Geschäftsführer des VZS, Walther Andreaus. „Mit zurückhaltender Tarifanpassung und effizienter Dienstleistung können Gemeinden zur Kaufkrafterhaltung der BürgerInnen beitragen.“
Die Details zu den Tarifen finden sich auf: www.provinz.bz.it.