Verbrauchertelegramm Februar 2007

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Februar-Ausgabe Nr. 9


 

Autoversicherung

Seit 01.02.2007 ist es bei Verkehrsunfällen für die Versicherungsgesellschaften Pflicht, die so genannte „Direkte Schadensauszahlung“ anzuwenden. Das sieht das Präsidialdekret DPR Nr. 254/2006 vor. Ab sofort wird der Versicherte für den erlittenen Schaden direkt von seiner Versicherungsgesellschaft entschädigt. Es ist vorgesehen, dass die Versicherungsagenturen den Geschädigten jegliche Hilfe und Unterstützung zu Verfügung zu stellen haben. Somit werden diese mitverantwortlich für die reibungslose Abwicklung des Schadens.
 

Bahnhof Bozen bleibt wo er ist!

In einer neuerlichen Stellungnahme zur geplanten Verlegung des Bahnhofs Bozen besteht die Verbraucherzentrale darauf, dass der Bozner Bahnhof ins Zentrum der Stadt gehört, leicht zugänglich und erreichbar für die Hundertschaften von PendlerInnen, die ihn täglich nutzen. Die Verbraucherzentrale fordert die Stadtverwaltung auf, diese Position gegen die Gelüste von Spekulanten und gegen die Einmischung der Landesverwaltung zu verteidigen.
 

Shoppen in Südtirol

Aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage der Verbraucherzentrale zu Einkaufszentren geht ein differenziertes Bild über die Bedürfnisse und Ansprüche der Südtiroler Shopping-Hungrigen hervor. Daran, dass es ein Einkaufszentrum in Südtirol braucht, besteht kein Zweifel. Es soll aber kein „FactoryOutletVillage“ werden.
 

Neues Beratungsangebot „Kondominium“

Aufgrund der großen Nachfrage zu Fragen der Rechtslage bei Streitereien in Mehrfamilienhäusern hat die Verbraucherzentrale jetzt ein neues Beratungsangebot geschaffen. Jeden Dienstag und Donnerstag von 15 – 17 Uhr und jeden Freitag von 10 – 12 Uhr steht ein Fachmann Rede und Antwort. Wer das Angebot in Anspruch nehmen will, sollte sich unter Telefon 0471 97 55 97 anmelden.
 

Großmarkthalle braucht Zukunft

Die Verbraucherschützer sind in großer Sorge, was den Fortbestand der Großmarkthalle in Bozen anbelangt. Die Verbraucherzentrale fordert zum wiederholten Male ein griffiges Konzept und eine Neuorientierung, die das Überleben der Großmarkthalle sichern.
 

Banken auf dem Prüfstand

Aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „apollis“ im Auftrag der VZS geht hervor, dass die Treue der SüdtirolerInnen zu ihren Banken bröckelt. Das Vertrauen zur Bank sinkt mit steigendem Bildungsgrad und ist in den Städten und bei der italienischsprachigen Bevölkerung geringer.
 

Sparschwein Auto

Ein Viertel der Arbeitszeit arbeiten wir nur fürs Auto. Nach einer Studie des italienischen Automobilclubs ACI, gibt eine italienische Familie durchschnittlich 5.000 Euro für die eigene Mobilität aus. Den Löwenanteil – zirka 40 Prozent der Autokosten – machen die hohen Anschaffungskosten und der damit verbundene Wertverlust aus.
 

Car-sharing hilft sparen

Für Wenigfahrer, die in der Nähe von Bozen oder Meran wohnen, lohnt sich ein eigenes Auto kaum. Das Kilometergeld für das „Car Sharing“ kostet etwa gleich viel wie bei einem eigenen Auto; der Benutzer spart sich aber Ankauf, Versicherung und Wartung des Autos. Das „Car-Sharing“- Angebot wird vom Ökoinstiut Südtirol betreut. Infos unter www.carsharing.bz.it
 

Wohnung ohne Trauschein

Wenn ein Paar zusammen eine Wohnung kauft, und die Beziehung später in die Brüche geht, dann ist für eine saubere Trennung der Finanzen entscheidend, ob das Paar verheiratet war oder nicht. Bei unverheirateten Paaren gelten keine gesetzlichen Bestimmungen und es besteht die große Gefahr, dass einer von den beiden mit finanziellen Einbußen auf der Strecke bleibt. Allen Paaren, die nicht verheiratet sind und zusammen eine Liegenschaft erwerben, empfiehlt die VZS daher dringend, eine private Vereinbarung abzuschließen.
 

„Finanziaria“ – die Rosinen

Mit einer ganzen Reihe von Förderungen für Otto und Ottilie Normalverbraucher wartet das vieldiskutierte Finanzgesetz auf. Weil diese Förderungen und Begünstigungen im Dschungel der 1300 Artikel des Gesetzestextes kaum zu finden sind, listet die Verbraucherzentrale die wichtigsten auf. (Siehe www.verbraucherzentrale.it)
 

Homepage des Monats


Die Autosteuer hat sich verändert und kann bis 2.4.2007 eingezahlt werden. Infos unter www.provinz.bz.it/Abgaben oder unter der Telefonnummer 199 72 72 72.
 

Die Freitagstreffs im Februar:

  • 9. Februar: „Gesunde Ernährung – was bedeutet das?“
  • 16. Februar: „Energieeffiziente Altbausanierung“
  • 23. Februar: „Versicherung: was tun bei Schadensfällen?“






 

Die Spar- Letter der Verbraucherzentrale


SPAR - TIPPS: PREISBEWUSST BAUEN UND HEIZEN

Der unerwartet starke Andrang bei der Klimahaus- Messe zeigt deutlich, dass den Südtirolern der intelligente Umgang mit Energie ein besonderes Anliegen ist. Aber das Klimahaus darf sich nicht allein auf eine gute Wärmedämmung beschränken. Die passive und aktive Nutzung der Sonne sollte eine Selbstverständlichkeit sein.


Brauchen wir noch eine Heizung?
Aus Sicht der Sparberatung stellt sich die Frage: Braucht es überhaupt noch eine Heizung, wenn der Energiebedarf des Hauses gerade mal wenige Liter Öl und/oder 500 - 600 kg Scheitholz beträgt. Die Kosten betreffen dann wohl hauptsächlich den Warmwasserbedarf, der mit Sonnenkollektoren fast vollkommen gedeckt werden kann. Die kostengünstigste Lösung, den Restbedarf zu decken, sind ein Ofen oder ein Herd. Die klassische Zentralheizung mit Heizkörpern können sich die meisten Besitzer eines Klimahauses sparen.


Die Sonne schickt keine Rechnung
Wer das Glück hat, in sonniger Lage zu wohnen, wird die Sonne in den kalten Wintermonaten zu schätzen gelernt haben. Die Wärme der Sonne erhöht die Temperatur der Innenräume um einige wertvolle Grade, sodass eine zusätzliche Beheizung, speziell in Klimahäusern der Kategorie "A", nicht mehr notwendig ist. Diese passive Art der Sonnennutzung bedarf keiner zusätzlichen Investitionen, sieht man einmal davon ab, dass man an der Südseite des Hauses mehr Fenster als üblich einplanen muss.


Selbstbau bedeutet preiswertes Bauen
Südtiroler Bauherren und Baufrauen sind aufgefordert, mehr Mut zum Selbstbau zu zeigen. Wir beziehen uns dabei auf den Selbstbau von Sonnenkollektoren (siehe auch www.afb-efs.it), auf Bausätze für Heizungs- und Sanitärartikel, aber auch auf Bausätze für Elektroanlagen. Diese Produkte werden auf dem südtiroler Markt meist zu überhöhten Preisen angeboten. Bauherren sollten solche Handwerker aussuchen, die bereit sind, auch die kostengünstigen selbstgebauten Elemente einzubauen.


Familien "unter Strom"
Familien stehen "unter Strom", und das nicht nur wegen der hohen Darlehenskosten für ihr Haus. Die Kosten für die Stromversorgung eines Hauses sind in die Höhe geschnellt. Väter und Mütter, Söhne und Töchter stehen buchstäblich "unter Strom". Nicht nur die Kosten der Anlagen sind in den letzten Jahren explodiert, die hohe Anlagendichte hat zur Folge, dass der kostengünstige Anschlusswert von 3 Kilowatt immer seltener ausreicht. Das wirkt sich klarerweise auf die Stromrechnung aus.


Höhere Stromtarife
Nicht nur eine höhere Fixgebühr, sondern auch die Leistungsgebühr wurde angepasst, das heißt in diesem Falle nach oben korrigiert. Somit ist Strom zu einem Luxusgut geworden und für Klimahaus-Bauherren könnten die Stromkosten sogar höher sein als für die Heizung. Wenn möglich, sollten die VerbraucherInnen überprüfen, ob eine Reduzierung der kW-Leistung aus Spargründen angebracht ist.




Die Sparletter wird mit finanzieller Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Deutsche Kultur und Familie - Amt für Weiterbildung veröffentlicht.

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