Verbrauchertelegramm Juli/August 2005

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Juli/August-Ausgabe Nr. 44

 

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen

In einem Offenen Brief an den Gesundheitslandesrat fordert die VZS die Aufnahme eines Patientenvertreters in die zu errichtende Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen. In der derzeit vorgeschlagenen Zusammensetzung des Schlichtungskollegiums sind ein Richter, ein Rechtsmediziner und ein Jurist vorgesehen aber keine Vertretung der Patienten/Konsumenten. Außerdem fordert die VZS die Einrichtung einer anonymen Meldestelle für Behandlungspannen.
 

Zahnärztekammer contra Patienten

Die VZS hat die Zahnärzte Südtirols angeschrieben und diese ersucht, ihre Preislisten mitzuteilen. Auf das Schreiben haben 20 Zahnärzte spontan geantwortet. Doch dann wurde ihnen ein Schreiben der Zahnärztekammer zugestellt, mit der Androhung von Strafen bis hin zum Berufsverbot. Die VZS hat daraufhin eine Anzeige bei der nationalen Wettbewerbsbehörde in Rom und bei der europäischen Wettbewerbsbehörde in Brüssel eingereicht, um abklären zu lassen, ob die Kammer dadurch die freie Konkurrenz zwischen den Freiberuflern einschränkt bzw. die Wettbewerbsfreiheit behindert. Bis zur endgültigen Klärung der offenen Fragen werden die mitgeteilten Tarife im „Preisfinder“ der VZS ohne Nennung der Zahnarztpraxis veröffentlicht.

 

Infoblatt Hausverwaltung

Von der Geschicklichkeit, Umsicht und vor allem von der Redlichkeit eines Hausverwalters hängt das Funktionieren einer Hausgemeinschaft ab – und nicht selten auch ihr finanzielles Schicksal.
Die VZS hat in einem Infoblatt Aufgaben, Rechte und Pflichten des Hausverwalters und der Miteigentümer zusammengefasst.
 

Milch und Eier mit Personalausweis

Es gibt zwei neue Regelungen im Bereich Deklaration für Nahrungsmittel:
Seit 8. Juni ist die neue Deklarationspflicht für Frischmilch in Kraft.
Das Ministerialdekret, welches im Amtsblatt vom 7. Februar veröffentlicht wurde sieht vor, dass auf der Verpackung von Frischmilch der genaue Herkunftsort der Milch, sprich der Standort des Stalles, in dem die Milch gemolken wurde, aufscheinen muss.
Eine strengere Kennzeichnung gilt seit 1. Juli auch für Bauernmarkteier. Auch diese Eier müssen jetzt mit dem Erzeugercode gestempelt sein.

 

Kredite und Datenbanken

Was früher die so genannten “privaten Risikodatenbanken” waren, heißt ab sofort SIC (Sistemi di informazioni creditizie). Ihrer bedienen sich die Banken bei der Vergabe von Krediten, um abzuklären, ob der Kreditnehmer auch kreditwürdig bzw. kreditfähig ist oder ob er sich bei früheren Krediten eines „Vergehens“ schuldig gemacht hat. Seit Anfang des Jahres gibt es für die Führung dieser Datenbanken neue (konsumentenfreundlichere) Regeln.
Die ausführlichen Neuerungen sind in einem Infoblatt der Verbraucherzentrale aufgelistet.
 

Kfz-Versicherung

Ein Personentransport mit Fahrzeugen, die für Warentransport vorgesehen sind, kann teuer werden. Wenn es zu einem Unfall kommt, sind die Personen nicht von der Polizze gedeckt - die Versicherung hat ein Regressrecht. Mit einer eigenen Klausel, auf die die Versicherten unbedingt achten sollten, kann man dieses Risiko abwenden: „Im Falle von Fahrzeugen, die für den Warentransport bestimmt sind, ist der Versicherungsschutz für Personenschäden an transportierten Personen gültig, auch wenn diese nicht für das Fahrzeug oder den Warentransport zuständig sind, vorausgesetzt, der Transport erfolgt unter Einhaltung der Angaben im Fahrzeugschein (Anzahl der Personen)“. Übrigens: bei Abschluss oder Erneuerung der Polizze immer die Prämien vergleichen – die Verbraucherzentrale hilft dabei!
 

Teure Fälschungen

Wer beim Kauf gefälschter Waren überrascht wird, riskiert bis zu 10.000,00 Euro Strafe (Art. 1, Komma 7 des GD Nr. 35/2005 (Decreto sulla competitivitá). Hände weg also von Taschen, CD´s, Kleidung, die gefälscht sind!
 

Homepage des Monats:

Alles Wissenswerte über das neue Familiengeld und die Ergänzungsvorsorge unter: www.provinz.bz.it/sozialwesen/2404/default-de.htm
 

"konsuma"
Ratgeber Geld: Sparen und Anlegen

"konsuma", das KonsumentInnenmagazin der Verbraucherzentrale Südtirol erscheint zum fünften Mal und zwar ist jetzt ein brisantes Geld-Thema an der Reihe: "konsuma Ratgeber Geld: Sparen und Anlegen". Auf dieses Heft haben viele KonsumentInnen gewartet. Denn in Zeiten wie diesen ist es mehr als schwierig, sein Erspartes sicher und gewinnbringend anzulegen. Der neue Ratgeber erklärt, wie man’s macht: wie man richtig spart, plant und anlegt, Verluste vermeidet, die richtigen Produkte findet und gute Berater erkennt. Und er zeigt vor allem, dass und wie selbst verwaltetes Anlegen möglich ist. "konsuma Ratger Geld: Sparen und Anlegen" gibt es ab 15. Juni für 2 Euro im Zeitschriftenhandel in ganz Südtirol, in der Verbraucherzentrale und bei ihren Außenstellen sowie beim Verbrauchermobil.

 

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