Verbrauchertelegramm Juli/August 2007

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Juli/August-Ausgabe Nr. 44

 

Liberalisierter Strom

Seit 1. Juli ist der Strommarkt auch für die privaten Haushalte liberalisiert. Falls kein neuer Anbieter gewählt wird, wird die Stromlieferung weiterhin durch den aktuellen Anbieter zu den von der Aufsichtsbehörde festgelegten Standardbedingungen erfolgen. Die Verbraucherzentrale rät zu Zurückhaltung und dazu, die Entwicklung erst einmal abzuwarten.
 

Bankobligationen: zweifelhafte Qualität und Fallen

Es geschieht bei Bankobligationen nicht selten, dass jene Kunden, welche die Geldanlage vorzeitig liquidieren möchten, große Kapitaleinbußen wegstecken müssen. Die Verbraucherzentrale Südtirol fordert die Banken auf, transparenter über die Risiken und Charakteristika dieser Finanzprodukte zu informieren, und rät den Kunden, im Falle einer schlechten Beratung umgehend schriftlich zu reklamieren!

 

Freier Zugang zum Badesee!

Südtirols Badeseen gehören zwar dem Land - also der Allgemeinheit. Doch die Strände sind weitgehend in privater Hand. Der legale Zugang zum Kalterersee etwa ist nur gegen Bezahlung möglich. Die Verbraucherzentrale fordert jetzt freie und kostenlose Zugänge zu allen Badeseen des Landes und beruft sich dabei auf das Finanzgesetz.

 

Banken und Datenmissbrauch

Die Datenschutzbehörde hat der Südtiroler Sparkasse eine Verwaltungsstrafe auferlegt, da diese die betroffenen Personen (die Eltern minderjähriger Kinder) nicht ausreichend über die Verarbeitung von deren Daten informiert hatte. Die Daten waren anlässlich eines Gewinnspiels gesammelt worden.
 


Fernsehgebühr

Rekurse gegen Zahlungsbescheide bei der Fernsehgebühr müssen in Bozen und nicht in Turin behandelt werden, das fordert die VZS in einem Offenen Brief an den Ministerrat. Außerdem fordert sie die Abschaffung der Gebühr und deren Ersatz durch eine anteilsmäßige Entnahme der Einkommenssteuer. Dies wäre sozial und ökonomisch gesehen eindeutig gerechter und zugleich könnte das obsolete Einzugssystem dieser leidigen Gebühr endlich etwas Effizienz erfahren.

 

Schalter für Beschwerden bei Dienstleistungen

Bei der Verbraucherzentrale ist ein Schalter für Beschwerden im Dienstleistungssektor eröffnet worden. Durch diesen neuen Dienst soll VerbraucherInnen Information, Beratung und Hilfestellung bei Problemen mit öffentlichen und privaten Dienstleistern zur Verfügung gestellt werden. Dabei soll besonderes Augenmerk auf die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten durch Schlichtungsverfahren gelegt werden.
 

Bahnhof Bozen

Fast 11.000 Unterschriften hat die Initiativgruppe zur Rettung des Bozner Bahnhofes gesammelt. Die Unterschriften sollen zusammen mit einem Forderungskatalog Vertretern von Gemeinde Bozen und Landesregierung überreicht werden.

 

Homepage des Monats:

Alles rund um die Strommarktöffnung unter www.autorita.energia.it



 

SPARCLUB DER VERBRAUCHERZENTRALE - JULI/AUGUST 2007

 

Klimaanlage: weniger ist mehr

Wer die Klimaanlage im Sommer auch nur eine Stunde weniger lang in Betrieb nimmt, kann pro Jahr bis zu 60 Euro sparen. Obwohl die Klimaanlage eines jener Elektrogeräte ist, welche die Energiebilanz der Familien wesentlich beeinflussen, wird diese nur selten in effizienter Weise genutzt. Würde man die Klimaanlage auf maximaler Stufe auch nur 1 Stunde pro Tag weniger laufen lassen, so könnte man in einem 4-Personen-Haushalt ca. 4 % des Gesamtenergieverbrauchs einsparen.
 

Klimaanlage im Auto richtig nutzen

Wer die Klimaanlage im Auto korrekt nutzt - z.B. keine allzu niedrige Temperatur einstellen oder die Klimaanlage kurz vor Ende der Fahrt abstellen - kann den Mehrverbrauch an Benzin um 7 - 20% senken und so 55 Euro pro Jahr sparen. Die Klimaanlage sollte nicht auf zu niedrige Temperaturen eingestellt werden (z.B. weniger als 23 Grad): ein übermäßiges Temperaturgefälle ist nicht nur unökonomisch sondern auch ungesund!
 

Durchflussbegrenzer für Wasserhähne installieren

Durchflussbegrenzer bei Wasserhähnen und vor allem in der Dusche reduzieren - bei gleichbleibendem Komfort - den Wasserverbrauch sowie die Kosten für das Erwärmen des Wassers um 30 - 50 %; das sind pro Jahr über 50 Euro. Durchflussbegrenzer sind leicht einzubauende Geräte, die das Wasser mit Luft vermischen und so ca. 50% der Wassermenge einsparen, ohne dass dadurch der Komfort reduziert wird. Indem die verbrauchte Warmwassermenge reduziert wird, spart man gleichzeitig bei den Kosten für die Aufwärmung des Wassers.
 

Waschgänge mit niedrigen Temperaturen bevorzugen (40/60°C)

Ein Waschgang mit 90°C verbraucht fast doppelt soviel Energie wie einer mit 60°C. Wer sich für schonendere Waschgänge entscheidet, kann bis zu 20 Euro pro Jahr sparen. Der Kochwaschgang ist selten wirklich notwendig, und sollte nur dann verwendet werden, wenn die Wäsche wirklich sehr schmutzig ist. Ein weiterer Nachteil gegenüber den Waschgängen mit niedriger Temperatur (außer dem hohen Energieverbrauch für die Erwärmung des Wassers und dem Mehrverbrauch an Waschmittel für den Vorwaschgang) ist jener, dass die Kleidungsstücke viel schneller abgenutzt werden. Daher ist es vorteilhafter, bei niedrigen Temperaturen zu waschen. Die modernen Waschmittel garantieren gute Ergebnisse auch bei 40 und 60°; so können jährlich ca. 3% des Energieverbrauchs eingespart werden.

Quelle und weitere Informationen: www.eni.it

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