Verbrauchertelegramm Oktober 2003

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol
 

Konsumentenstreik: Boykott von Preistreibern

Die nationalen Verbraucherschutzverbände hatten für 16. September den dritten Konsumentenstreik ausgerufen, um ein weiteres Mal gegen die beschönigenden Statistiken zu protestieren, die vom ISTAT drei Mal im Monat vorgelegt werden und die den KonsumentInnen weiterhin Sand in die Augen streuen, indem sie das wahre Ausmaß der Preissteigerungen ignorieren.
Die Verbraucherzentrale hat sich diesem Aufruf angeschlossen und die Südtiroler KonsumentInnen dazu aufgerufen, den Preistreibern eine Lektion zu verpassen und zu kaufen, wo es günstiger ist. Dieser Aufruf galt nicht nur für den Streiktag selbst, sondern er bleibt bis auf Weiteres aufrecht. Gerade beim Kauf von Schulmaterialien ist die lange Hand des Teuro wieder vielen KonsumentInnen bitter bewußt geworden.

Geld: Transparenz bei Bankdienstleistungen:

Keinen Grund zur Euphorie sieht die VZS in der neuen Verordnung zur Transparenz im Umgang zwischen den Banken und ihren Klienten. Diese tritt mit erstem Oktober in Kraft. Doch viele der angeblichen Neuigkeiten entpuppen sich bei genauerem Hinsehen nicht als neu, bei anderen zweifeln die Verbraucherschützer am Willen der Banken, sie wirklich umzusetzen. Solange aber die Transparenz nur auf dem Papier geschrieben steht, bleibt auch jeder noch so gut verkaufte Neuerung ein Werbegag, der nicht wirklich das Ungleichgewicht zwischen den Banken und ihren Kunden ausgleicht. Die Finanzberatung der VZS hat zu diesem Anlass jedenfalls einen Forderungskatalog erarbeitet.
 

Jubiläum: Politik in die Pflicht nehmen

Die Feier zu ihrem zehnjährigen Bestehen hat die VZS dazu genützt, den zuständigen ( und zukunftigen) PolitikerInnen einen Pflichtenheft in die Hand zu drücken. Darin ist nachzulesen, wie VerbraucherInnenpolitik auszusehen hat. Gefordert wird vor allem ein struktureller Qualitätssprung durch die Schaffung eines ständigen VerbraucherInnen-Ausschusses im Landtag. Diesem soll es im Rahmen der autonomen Möglichkeiten auch obliegen, Gesetzesvorschläge einzubringen.
Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme ergibt sich aus einem wachsenden Bedarf konsumentenschützerischer Aktivität in entscheidenden gesellschaftspolitischen Bereichen.
 

RadlerInnen: Sicherheit mal zwei

Von zwei Initiativen zum Radfahren hat die VZS zu berichten. Zum Ersten feierte der ?Bike scurity code? sein zweitausendstes Mitglied. Zum Andere hat die VZS den zuständigen Landesrat aufgefordert, den teuren Südtiroler Radwegen endlich auch eine Beschilderung zu verpassen. Immer wieder verlieren sich in- und ausländische RadlerInnen auf Schnellstraßen und Hauptstraßen, weil nirgendwo ein Hinweis auf die Existenz von Radwegen angebracht ist. In den zuständigen Ämtern sitzen offensichtlich nur Autofahrer.

Bauen und Wohnen: Achtung Tropenholz

Während Tropenholz noch vor wenigen Jahren ungern als solches bezeichnet wurde, weil sich die Verkäufer nicht den Zorn der Kunden zuziehen wollten, gilt die Bezeichnung Tropenholz heutzutage durchaus wieder als salonfähig, ganz so, als wäre das Problem mit den abgeholzten Urwäldern keines mehr. KäuferInnen mit Verantwortung für die Mitwelt sollten sich daher nicht nur von Preis und Qualität leiten lassen, sondern auch von einem Folder der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Er gibt Aufschluss über Herkunft und Gefährdung von Hölzern, die hierzulande als Bau- oder Möbelholz verarbeitet werden (siehe Homepage des Monats).
 

Versicherung: In der Freizeit versichert

Wer Sport betreibt, läuft mitunter auch Gefahr, einem Dritten Schaden zuzufügen. Dieser Schaden muß ersetzt werden, egal ob es sich um Personen- oder Sachschaden handelt. Schadensersatz kann aber sehr schnell ins Geld gehen.
Die Kosten reichen vom medizinischen Behandlungsaufwand über ein Schmerzensgeld bis im schlimmsten Fall zu einer monatlichen Rente. Ein Freizeitsportler sollte daher durch eine private Haftpflichtversicherung gedeckt sein.
Da die Versicherung nur Schäden bis zur vereinbarten Versicherungssumme ersetzt, sollte auf eine ausreichende Höhe geachtet werden. Policen mit einer Abdeckung pauschal von Personen- und Sachschäden bis zu einer Million Euro gibt es bereits ab einer Jahresprämie von 60 Euro. Weitere Informationen bzw. günstige Anbieter erhalten Sie im Rahmen des Versicherungschecks, der von Robin Onlus in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Südtirol angeboten wird.

Homepage des Monats

www.greenpeace.de
www.greenpeace.it

Die Informationsschrift von Greenpeace zum Thema Holz und Papier ist gratis erhältlich. Sie ist unter mail@greenpeace.de oder telefonisch unter 040/30 61 80 zu bestellen

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