Verbrauchertelegramm Oktober 2005

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Oktober-Ausgabe Nr. 58
 

Europa und das Konsumentenrecht

Europäische Konsumentenschützer trafen sich auf Einladung der Verbraucherzentrale Südtirol in Bozen, um über gemeinsame Initiativen zur Einführung von Sammelklagen in den europäischen Rechtssystemen zu beraten. Die Sammelklage, die in Amerika Aufsehen erregende Schadenersatzklagen (z.B. gegen die Tabakindustrie) ermöglicht, ist bisher in keinem europäischen Rechtssystem vorgesehen. Nur Deutschland sieht seit kurzer Zeit Sammelklagen bei Finanzgeschäften vor.
 

Zugang zum Recht

Einen Garantiefond für KonsumentInnen, die ihr Recht vor Gericht einklagen wollen, fordert die Verbraucherzentrale Südtirol. Damit könnte der Zugang zum Recht für KonsumentInnen in Italien verbessert werden. Die derzeitige Situation bei den Gerichten schreckt die BürgerInnen davor ab, um ihr Recht zu kämpfen. Mit einem Garantiefond könnten zumindest die finanziellen Risiken abgedämpft werden.
 

Langes Warten

Aus den Zahlen der Sanitätsbetriebe geht hervor, dass die Wartezeiten für Erstvisiten in Südtirols Krankenhäusern immer noch unzumutbar lang sind. Die VZS schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor, um den PatientInnen einen schnelleren Zugang zu den Diensten zu ermöglichen.
 

StudentInnen-Abo für alle!

In einem Offenen Brief an die Landesregierung fordert die Verbraucherzentrale das ermäßigte Jahresabo für alle Südtiroler Studierenden. Den Familien der im Ausland Studierenden darf diese Sparmöglichkeit nicht vorenthalten werden, es entstünde sonst ein Zweiklassensystem unter den StrudentInnen .
 

Gesetz gegen Pyramidensysteme

Endlich geht auch der italienische Gesetzgeber scharf gegen Pyramidensysteme vor. Es verbietet unter Androhung von Gefängnisstrafe und Geldstrafe die Organisation und die Teilnahme an solchen Systemen. Zum großen Ärger der Konsumentenschützer sind aber Versicherungspolizzen, Finanzverträge und Immobilienverträge, die im Haustürgeschäft verkauft werden, vom neuen Gesetz ausgenommen.
 

SüdtirolerInnen schlecht versichert

Eine Umfrage im Juni ergab, dass viele KonsumentInnen unzureichend abgesichert sind und dass ein erschreckendes Informationsdefizit über die eigenen Versicherungssituation herrscht. In der Versicherungsberatung der Verbraucherzentrale ist man erstaunt über das fehlende Einholen von Vergleichsangeboten. Die VerbraucherInnen verspielten damit den einzigen Trumpf, den sie in der Hand haben.
 

Gift in Erdbeere, Pfirsich und Zitrone

Pestizidrückstände in Obst und Gemüse ergab eine Stichprobe der VZS. Sechs von zehn Proben wiesen keine Pestizidrückstände auf. In vier Proben wurden Rückstände gefunden. Die Werte lagen aber weit unter dem Maximalgrenzwert. Kleinkinder und Schwangere sollten lieber Bioobst- und Biogemüse essen.
 

Teure Bücher

Bis zu 500 Euro und mehr müssen Eltern von deutschen OberschülerInnen für die Schulbücher herausrücken. Die Verbraucherschützer rufen die Schulen auf, bei der nächst fälligen Auswahl von Lehrbüchern an die zunehmenden finanziellen Engpässe in den Familien zu denken. Bücher sollten nur angeordnet werden, wenn sie im Unterricht auch eingesetzt werden. Außerdem sollten Verlage gewählt werden, die preislich günstig sind und Neueinführungen sollten so selten wie möglich vorgenommen werden.
 

Homepage des Monats:

Der Preisfinder
Auf diesen Seiten präsentieren Verbraucherzentrale Südtirol und Europäisches Verbraucherzentrum Informationen rund um das Thema Preise.
 

Termine:

Die VZS veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem KVW und dem Bildungshaus St. Georg in Sarns einen Lehrgang zur Ausbildung von SparberaterInnen. Der Kurs startet im Oktober, es gibt noch freie Plätze. Interessierte sollten sich ab sofort beim Bildungshaus in Sarns melden. Tel. 0472 833450

 

"konsuma" erscheint zum siebten Mal - Ratgeber Haus: Geld & Qualität

"konsuma", das KonsumentInnenmagazin der Verbraucherzentrale Südtirol erscheint zum siebten Mal, diesmal mit dem Schwerpunkt "Haus: Geld & Qualität". Es gibt darin Informationen zum sparsamen Bauen, zu sparsamen Energiesystemen, aber auch zu gesunden Materialien, zu Förderungen und zu nachhaltigem Planen. "konsuma Ratgeber Haus: Geld & Qualität" gibt es ab 15. Oktober für zwei Euro im Zeitschriftenhandel in ganz Südtirol, in der Verbraucherzentrale und bei ihren Außenstellen sowie beim Verbrauchermobil.

like-512_0.png

like-512_0.png