Winterfestes Haus

Bevor der Winter richtig loslegt, gilt es, im Haus und drumherum alles winterfest zu machen. Wer jetzt vorbeugt, muss später keine Schäden durch Stürme, Kälte, Eis, Schnee und Tauwasser befürchten. Die Checkliste von test.de zeigt, worauf Sie achten sollten.


Dem Winter die kalte Schulter zeigen

Strenges Winterwetter kann an Gebäuden ärgerliche Schäden verursachen. Höchste Zeit, jetzt Haus und Gartenlaube winterfest zu machen und auch Geh- und Gartenwege auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Menschen können beim Sturz auf vereisten Flächen schwere Verletzungen erleiden.


Wasser ist der größte Feind

Wasser in all seinen Formen – Regen, Schnee und Eis – verursacht in der kalten Jahreszeit die größten Probleme. Gefährlich wird es zum Beispiel, wenn das Wasser nicht abfließen kann. Dachrinnen und Fallrohre sind jetzt oft mit Herbstlaub verstopft, viele Bodenabflüsse sind im Laufe des Jahres versandet. Mitunter blockieren Wurzeln den Abfluss. Kommt noch Frost hinzu, ist schnell alles dicht. Damit Regen und Tauwasser gut ablaufen können, sollten Hauseigentümer jetzt das gesamte Entwässerungssystem rund ums Haus kontrollieren und reinigen.


Schimmelgefahren vorbeugen

Winterzeit ist Schimmelzeit. Die Ursachen für die massenhafte Vermehrung von gesundheitsschädlichen Schimmelpilzen sind vielfältig, aber immer spielt Feuchtigkeit dabei die wichtigste Rolle. Ursachen können zum Beispiel Risse in der Fassade oder ein durch Sturm verrutschter Dachziegel sein. Besonders ärgerlich: Ungedämmte Fassaden und Wärmebrücken im Außenmauerwerk, auf deren Innenseite die Wände stark auskühlen. Hier hilft im Extremfall selbst häufiges Lüften nichts: An eiskalten Wandflächen kondensiert Feuchtigkeit zwangsläufig. Je besser der Wärmeschutz des Hauses, desto weniger haben Schimmelpilze eine Chance. Außerdem bieten warme Wände mehr Wohnkomfort, weil es im Gegensatz zu kalten Wänden hier nicht unangenehm zieht. Wichtigster Pluspunkt: Die Heizkosten sinken deutlich.

LED-Licht für mehr Sicherheit

Der Beginn der dunklen Jahreszeit ist ein guter Anlass, auch die Außenbeleuchtung zu prüfen. Mehr Licht schützt vorm Stolpern und hält Einbrecher fern. Aber: Glühlampen und Halogenstrahler sind als Dauerlicht tabu. Sie fressen zu viel Strom. Das ist teuer und umweltbelastend. Obendrein gehen die Glühlampen relativ schnell kaputt. Auch Energiesparlampen sind draußen nicht die erste Wahl: Bei Kälte werden sie oft nur recht langsam hell. Die beste Alternative sind LED-Lampen: Sie strahlen bei Minusgraden besonders hell und die Betriebskosten der langlebigen LEDs sind konkurrenzlos niedrig. Die Tests zeigen aber auch, dass auch mangelhafte LED-Lampen auf dem Markt sind.


Checkliste: Nicht kalt erwischen lassen

Das Dach: Gut behütet

  • Dichtes Dach. Kontrollieren Sie spätestens nach dem ersten Wintersturm, ob noch alle Dachziegel richtig liegen und unbeschädigt sind. Am einfachsten klappt die Überprüfung auf nicht ausgebauten Dachböden: Einfach bei Starkregen hochgehen und schauen, ob es irgendwo hereintropft. Kritisch ist zum Beispiel die seitliche Schornsteinabdichtung. Bei gedämmten und ausgebauten Dachgeschossen hilft oft ein Blick aus dem Dachfenster oder notfalls die Kontrolle durchs Fernglas vom Boden aus. Falls Sie einen Schaden entdecken: Schnellstmöglich vom Dachdecker reparieren lassen.
  • Saubere Regenrinne. Reinigen Sie nach dem Laubfall die Regenrinne. Für diese etwas eklige Arbeit empfehlen sich Gummihandschuhe. Vorsicht vor undichten Rinnen: Tropft hier das Wasser permanent an die Fassade, können gerade im Winter schwere Bauschäden die Folge sein. Bei Kälte verdunstet die Feuchtigkeit nur langsam. Ein kleines Loch in der Regenrinne lässt sich provisorisch relativ einfach und kostengünstig mit alu-beschichtetem Bitumenklebeband (erhältlich in Baumärkten) abdichten. Wichtig: Den betroffenen Abschnitt der Regenrinne trocknen und säubern. Dann Bitumenklebeband so zurechtschneiden, dass es die Schadstelle oben reichlich überlappt. Anpassen, dann mit einem Haartrockner Rinne und Bitumen erhitzen und das Band andrücken (am besten alte Handschuhe tragen, weil eventuell flüssiges Bitumen am Rand herausquellen kann).
  • Freie Fallrohre. Überprüfen Sie bei starkem Regen oder mit einer kräftigen Spülung aus dem Gartenschlauch, ob auch die Fallrohre frei sind. Leichte Verstopfungen lassen sich mit Hilfe eines hineingesteckten Gartenschlauches mitunter wegspülen. Wichtig: Das Fallrohr muss sicher im Entwässerungsrohr stecken das in den Boden führt. Undichte Stellen schnellstmöglich reparieren.


Außenwände: Risse bergen Risiken

  • Dichte Fassade. Überprüfen Sie an den Außenwänden, ob der Regen durch Risse und Putzschäden in die Bausubstanz dringen kann. Lassen Sie Schadstellen möglichst schnell professionell reparieren. Ist die Fassade begrünt, sollten Sie die Pflanzen zurückschneiden, damit sie nicht unter Dachziegel und auch nicht in Fugen wachsen.
  • Fenster, Vordächer, Balkon, Anbauten. Der Übergang zwischen Putzfassade und anderen Materialien bereitet oft Probleme. Baupfusch oder der „Zahn der Zeit“ hinterlassen hier oft Spalten, Fugen oder Ritzen, in die Regenwasser eindringen kann. Kontrollieren Sie sorgfältig alle Anschlüsse rund ums Haus – vor allem auf der Wetterseite. Kleinere Undichtigkeiten können handwerklich begabte Laien selbst beheben: Dafür eignen sich zum Beispiel dauerelastische Kompribänder oder Dichtstoffe aus der Kartusche. In allen Zweifelsfällen Profis fragen.


Wasser rund ums Haus

  • Wasserleitungen. Lassen Sie Wasser aus frostgefährdeten Leitungen ablaufen. Wasserleitungen, die sich draußen befinden, sollten spätestens beim ersten Frost abgestellt werden. Das Ventil geöffnet lassen. Falls eine Wasserarmatur getropft hat: Im Laufe des Winters haben Sie genügend Zeit, um Dichtung oder Armatur in Ruhe auszutauschen. Gartenschläuche samt Zubehör entleeren und wegräumen.
  • Regentonnen. Alle Wasserbehälter, die nicht als Zisterne in der Erde eingegraben sind, sollten Sie entleeren, damit sie bei Frost nicht bersten. Am besten umdrehen, damit sie sich bei Regen nicht erneut füllen. Dies gilt auch für Eimer und Gießkannen.
  • Pflanzgefäße. Blumentöpfe aus Ton erweisen sich oft als weniger frostsicher als erhofft. Deshalb besser vorsorglich an einem trockenen Ort bei Plusgraden überwintern lassen.
  • Bodenabläufe. Kontrollieren Sie überall, ob Regen und schmelzender Schnee rund ums Haus gut abfließen können. Heben Sie die Abdeckgitter von Bodenabläufen hoch, damit sich darunter Sand und Laub leicht entfernen lassen (mit Gummihandschuhen). Reinigen Sie dabei insbesondere auch die Abflusssiebe. Falls das Abdeckgitter klemmt: Einfach einen stabilen Draht hindurchfädeln. Dann daran hoch­ziehen, notfalls mit Hebel.
  • Keller. Bei vereistem Boden kann Wasser nicht versickern und sucht sich seinen Weg. Falls die oberen Ränder von Kellertreppen und Lichtschächten vor Kellerfenstern keine ausreichende „Deichwirkung“ haben, sollten Sie das umliegende Geländeniveau absenken oder die Ränder verstärken. Abfluss am Treppenende beziehungsweise am Lichtschachtboden säubern.


Eisglätte bekämpfen

  • Streumittel bereitstellen. Wenn Schnee fällt, sind die Nutzer einer Immobilie für Schippen und Streuen zuständig. Eigentümer können mit dem Schneeräumen auch einen professionellen Winterdienst beauftragen. Wer selbst Hand anlegen will, sollte spätestens jetzt Besen, Schneeschieber und das Streugut bereitstellen. Dafür eignen sich Split, Kies, Granulat und Sand. Sie vermindern die Rutschgefahr, ohne die umweltschädlichen Wirkungen von Streusalz. Das Salz kann die Wurzeln von Gartenpflanzen und Straßenbäumen schädigen.
  • Besser öfter räumen. Bei Dauerschneefall oder ständigem Eisregen können Mieter oder Hausbesitzer abwarten, bis sich das Wetter beruhigt hat. Aber: Früheres und häufigeres Schnee schippen und fegen kann sich durchaus lohnen: Solange der Schnee noch nicht festgetreten ist, lässt er sich leicht entfernen. „Schwarzkehren“ (Fegen bis zum Untergrund) ist immer der beste Schutz vor Glätte. Grundsätzlich gilt: Je mehr Schnee Sie beiseiteschieben oder wegfegen, desto besser wirken auch die glätteabstumpfenden Mittel wie Sand und Split.


Energiesparen aktueller denn je

  • Sparpotentiale aufspüren. Die kalte Jahreszeit eignet sich ideal, um Zonen am und im Haus aufzuspüren, wo viel Energie verschwendet wird. Kontrollieren Sie mit einem guten Thermometer, wo die Außenwand besonders stark auskühlt.
  • Fenster, Wand und Dach abdichten. Mithilfe eines Räucherstäbchens lassen sich undichte zugige Stellen an Fenstern, Türen und Wandverkleidungen leicht aufspüren – vor allem wenn draußen einmal ein kräftiger Wind bläst. Dichtprofile zum Abdichten sind zum Beispiel im Baumarkt erhältlich.
  • Frostschutz. Energiesparen an der falschen Stelle kann teuer werden. Das Heizkörper-Ventil in Frostschutzstellung schafft nur bedingt Sicherheit: Der sogenannte Frostwächter sorgt lediglich dafür, dass Heizkörper nicht einfrieren. Rohre, die entfernt vom Heizkörper verlegt sind, werden mitunter zu wenig geschützt. Achten Sie deshalb darauf, dass alle Räume im Gebäude ausreichend beheizt werden – auch während des Winterurlaubs.
  • Vor Schimmel schützen. Guter Wärmeschutz kann vor Schimmelpilzen schützen, schlechter Wärmeschutz Schimmelbefall verursachen.
  • Auf www.consumer.bz.it/de/wohnen-bauen-energie finden Sie weitere Informationen zum Energiesparen und der Schimmelvermeidung.


Einbruchschutz

  • Sicherheit rund ums Haus. In der dunklen Jahreszeit ist der Schutz vor Einbrechern besonders wichtig. Auf www.consumer.bz.it finden Sie eine Broschüre mit weiteren Informationen zum Schutz gegen Einbrüche.
  • LED-Licht schreckt Räuber ab. Gute LED-Lampen eignen sich ideal zur nächtlichen Daueraußenbeleuchtung Ihres Hauses. Sie leuchten bei Kälte besonders hell und verbrauchen extrem wenig Strom. In Kombination mit Bewegungsmeldern, die das Licht nur sehr selten einschalten, sind Halogenglühlampen eine Alternative.
  • Leuchten. Beim Lampenwechsel immer auch gleich das Glas der Leuchte reinigen. Mitunter lässt sich die Lichtausbeute so erheblich steigern.

 

Stand
10-2019

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